Acer Opfer eines Cyberangriffs

Die Ransomware-Bande REvil, auch bekannt als Sodinokibi, soll ins Netzwerk des taiwanesischen Hardware-Herstellers Acer eingedrungen sein und hat am Wochenende einige Bilder von angeblich gestohlenen Dateien als Beweis veröffentlicht.

Die durchgesickerten Bilder zeigten Dokumente, die Finanztabellen, Bankbilanzen und Bankkommunikation beinhalten. Der Angriff erfolgte möglicherweise über einem Microsoft Exchange Exploit.  Es ist nicht bekannt, ob Acer Lösegeld an die Ransomware-Erpresser gezahlt hat.

Der Kollege Valery Marchive von LegMagIT entdeckte das REvil-Ransomware-Sample, das bei dem Acer-Angriff verwendet wurde, bei dem ein sattes Lösegeld in Höhe von 50 Millionen US-Dollar gefordert wurde.

Die Lösegeldforderung sieht schon jetzt nach einem Rekord aus. In ihrem Ransomware-Rückblick auf das Jahr 2020 berichteten die Forscher von Palo Alto Networks Unit 42 kürzlich, dass die höchste bisher bekannte Lösegeldforderung im vergangenen Jahr bei 30 Millionen US-Dollar lag.

Das Unternehmen bestätigte auf Anfrage nicht, dass es einen Ransomware-Angriff erlitten hatte. Stattdessen hielt sich das Unternehmen mit Details zurück: „Acer überwacht seine IT-Systeme routinemäßig, und die meisten Cyberangriffe werden gut abgewehrt. Unternehmen wie wir sind ständig Angriffen ausgesetzt, und wir haben die in letzter Zeit beobachteten Anomalien an die zuständigen Strafverfolgungs- und Datenschutzbehörden in mehreren Ländern gemeldet“, erklärte ein Acer-Sprecher in einer per E-Mail versandten Erklärung.

„Acer hat die Anomalien ab März entdeckt und sofort Sicherheits- und Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet. Die internen Sicherheitsmechanismen von Acer haben die Anomalien proaktiv erkannt und sofort Sicherheits- und Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet.“ Acer gab darüber hinaus an: „Es gibt eine laufende Untersuchung und aus Sicherheitsgründen können wir uns nicht zu Details äußern.“

Die Ransomware-Bande REvil erpressten im Mai letzten Jahres eine New Yorker Anwaltskanzlei und drohten, sensible Dateien der prominenten Klienten des Unternehmens freizugeben, wenn die Firma nicht 42 Millionen Dollar Lösegeld zahle.

Zuvor hatte die Gruppe in der Silvesternacht 2020 Travelex angegriffen, was dazu führte, dass die Online-Dienste des Unternehmens zwei Wochen nach dem Vorfall offline gestellt wurden.

WEBINAR

Beim Endpunkt-Schutz zählt jede Sekunde: Warum die Entschärfung in Echtzeit entscheidend ist

Carsten Maceus, Systems Engineer bei Fortinet, erläutert in diesem Webinar, wie eine moderne IT-Sicherheitsarchitektur in Unternehmen aussehen sollte. Er illustriert dies am Beispiel eines Fußballstadions wo Bengalos, Flitzer, Ordner und Zuschauer agieren. Spannend.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

EU-Datenschützer kritisieren Facebooks „Zustimmung oder Bezahlung“-Modell

Ohne eine kostenlose Alternative, die ohne Zustimmung zur Verarbeitung personenbezogener Daten zu Werbezwecken auskommt, ist…

1 Tag ago

Europol meldet Zerschlagung der Phishing-as-a-Service-Plattform LabHost

LabHost gilt als einer der größten Phishing-Dienstleister weltweit. Die Ermittler verhaften 37 Verdächtige, darunter der…

1 Tag ago

DE-CIX Frankfurt bricht Schallmauer von 17 Terabit Datendurchsatz pro Sekunde

Neuer Datendurchsatz-Rekord an Europas größtem Internetknoten parallel zum Champions-League-Viertelfinale.

2 Tagen ago

Samsungs neuer LPDDR5X-DRAM erreicht 10,7 Gbit/s

Die neuen Chips bieten bis zu 25 Prozent mehr Leistung. Samsung steigert auch die Energieeffizienz…

2 Tagen ago

Cisco warnt vor massenhaften Brute-Force-Angriffen auf VPNs

Betroffen sind Lösungen von Cisco, Fortinet, SonicWall und anderen Anbietern. Die Hacker nehmen Konten mit…

2 Tagen ago

Cybersicherheit in KMUs: Es herrscht oft Aufholbedarf

Immer häufiger müssen sich Betriebe gegen Online-Gefahren wehren. Vor allem in KMUs werden oft noch…

2 Tagen ago