Schlechtes Benehmen in Videokonferenzen

Pornos, Drogen und Sabotage sind in Videokonferenzen an der Tagesordnung, wenn man einer aktuellen Studie Glauben schenkt.

Es ist normal, dass bei Videokonferenzen der Corporate-Dresscode eher ignoriert wird. Aber darüber hinaus tun sich wahre Abgründe auf, wie das in mit KI-Daten arbeitende Startup Behavox in seinem Bericht „Enterprise Conduct and Risk“ behauptet. Dabei wurden 3.000 Personen aus den USA, Großbritannien und Kanada nach ihren Erfahrungen mit der Arbeit von zu Hause aus befragt und wie sich dies auf das Stressniveau und das Fehlverhalten in Unternehmen auswirkt.

Hier die Übersicht, was alles an ausgefallenem, unangemessenem oder respektlosem Verhalten bei Videogesprächen beobachtet wurde: Fast jeder Fünfte (19 %) der Befragten gibt an, unangemessene Kleidung während Videokonferenzen zu sehen. 9 % sehen Personen mit fehlender Kleidung: und 6 % berichten, komplett nackte Personen zu sehen. Einer von 25 gab sogar an, nackte oder teilweise nackte Personen im Vorbeigehen oder im Hintergrund von Videomeetings zu sehen. Sexuelle Belästigung scheint weit verbreitet und wird von 93 Prozent der Befragten gemeldet..

Fast jeder Zehnte (9 %) berichtet, beleidigende, rassistische oder politisch inkorrekte Gegenstände bei Kollegen gesehen zu haben. 2 % berichteten, dass sie Personen beobachtet haben, die illegale Drogen nehmen. Andere Formen unangemessenen Verhaltens sind der Gebrauch von Obszönitäten (10 %), Mobbing (8 %), Rassismus oder rassistische Verunglimpfungen (7 %).

Es gibt noch dunklere Auswirkungen von Fehlverhalten, das zum Teil kriminell ist. Einer von zehn (9 %) Amerikanern ist sich „vollkommen sicher“, dass Kollegen in ihrem Unternehmen Kinderpornografie über die Arbeitskanäle ansehen, während einer von zehn (11 %) „vollkommen sicher“ ist, dass Pädophile im Unternehmen arbeiten.

In den USA ist fast jeder Dritte (29 %) der Befragten davon überzeugt, dass Mitarbeiter über Arbeitskanäle Pornografie für Erwachsene ansehen, während fast jeder Dritte (30 %) davon überzeugt ist, dass in der Arbeitskommunikation rassistische Beleidigungen verwendet werden.

Neben diesen erheblichen emotionalen und Produktivitätsrisiken für die Mitarbeiter gibt es auch ernsthafte Sicherheitsherausforderungen für die Integrität der Unternehmensdaten und des Geschäftsbetriebs.

Mitarbeiter beobachten, dass andere absichtlich gegen die Sicherheitsrichtlinien des Unternehmens verstoßen (19 Prozent) und haben miterlebt, wie Angestellte Unternehmensdaten gestohlen haben (16 Prozent in den USA, 8 Prozent insgesamt). Fast ein Sechstel kennt Kollegen, die absichtlich eine Sicherheitsbedrohung eingeführt haben, um das Unternehmen zu sabotieren (16 Prozent). 7% der Befragten geben zu, dass sie versucht haben, die Wi-Fi-Verbindungen der Nachbarn zu kapern. In den Vereinigten Staaten ist der Prozentsatz viel höher (16 %).

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Themenseiten: Behavox, Marktforschung

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2 Kommentare zu Schlechtes Benehmen in Videokonferenzen

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  • Am 6. Februar 2021 um 9:07 von Anton S.

    Sorry, aber dieser Studie schenke ich keinen Glauben. Ist eine Räuberpistole. Ich mache täglich Videokonferenzen (mit vielen und auch wenigen Teilnehmern), lediglich das Outfit ist für meinen Geschmack bei manchen etwas zu downgegrated, das scheint aber andererseits ein allgemeiner Trend zu sein. Der Umgang untereinander ist m. E. sogar eine Spur höflicher.

  • Am 10. Februar 2021 um 6:59 von Harald

    Ich habe auch so meine Probleme mit dem Bericht.

    1. Was heißt denn „vollkommen sicher“ (completely confident)? Haben die Personen es selbst erlebt oder glauben sie es nur? Aus Letzterem könnte man nicht ableiten, dass es das Vermutete wirklich gibt. Und da der Bericht dieses „confident“ deutlich von „witnessed“ (beobachtet) abgrenzt, vermute ich meinerseits bei diesem Punkt reine Vermutung der Befragten. Leider wurde im ZDNet-Artikel daraus prompt, dass es solche dunkleren Auswirkungen „gäbe“.

    2. Gleichsam sind sich viele der Befragten „sicher“, dass es Pädophile in Unternehmen gibt. *Natürlich* gibt es die dort, sie sind nun mal bis auf diese tragische sexuelle Neigung ganz normale Menschen. Die Neigung selbst macht sie auch noch nicht kriminell, sondern erst deren Ausleben. Das und erneut das problematische „sicher sein“ macht diesen Punkt des Berichts über die Studie – die Studie selbst scheint dort leider nicht verlinkt zu sein – ebenfalls ziemlich fragwürdig und ungeeignet, die tatsächlichen Verhältnisse zu beurteilen.

    Letztlich ist das ein grundsätzliches Problem mit Studien, die auf Befragungen basieren. Sie laufen Gefahr, eher die subjektive Welt der Befragten zu ermitteln als die objektive Realität. Leider scheint das selbst von den Forschern oft verwechselt oder ignoriert zu werden. Zumindest lassen das in diesem Fall u.a. die oben genannten Punkte vermuten.

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