Neue Kartellklage: Google beeinflusst angeblich Suchergebnisse

Es geht um eine möglicherweise "systematische" Benachteiligung von Mitbewerbern. Google soll auch dann eigene Dienste in Suchergebnissen hervorheben, wenn es von Mitbewerbern für seine Werbedienste bezahlt wird. Google wehrt sich gegen die Anschuldigungen.

Google muss sich mit einer weiteren Kartellklage beschäftigen. Diesmal werfen mehr als 30 US-Bundesstaaten dem Internetkonzern vor, seine Marktmacht zu missbrauchen, um Suchergebnisse zu verändern und dem Wettbewerb zu schaden.

Google Suche (Screenshot: ZDNet.de)Der Klageschrift zufolge hat Google seine Konkurrenten sogar systematisch gegenüber seinen eigenen Diensten benachteiligt. Selbst wenn diese Google für seine Werbedienste bezahlt haben, soll das Unternehmen seine eigenen Dienste hervorgehoben haben. Dieser Missbrauch seiner Marktmacht soll Google einen Anteil von fast 90 Prozent im Bereich Internetsuche verschafft haben.

Die insgesamt 38 Generalstaatsanwälte halten in ihrer Klage auch fest, dass keine konkurrierende Suchmaschine einen Marktanteil von mehr als sieben Prozent habe. Außerdem habe in den vergangenen zehn Jahren kein neuer Anbieter in den USA einen Anteil von mehr als einem Prozent erobert.

„Unsere Wirtschaft ist konzentrierter denn je, und die Verbraucher werden ausgequetscht, wenn ihnen eine Auswahl an wichtigen Produkten und Dienstleistungen vorenthalten wird. Die wettbewerbswidrigen Maßnahmen von Google haben seine allgemeinen Suchmonopole geschützt und Konkurrenten ausgeschlossen, wodurch den Verbrauchern die Vorteile wettbewerbsfähiger Auswahlmöglichkeiten vorenthalten, Innovationen verhindert und neue Markteintritte oder Expansionen untergraben wurden“, sagte Phil Weiser, Generalstaatsanwalt von Colorado.

Google kündigt in einem Blogeintrag an, sich gegen die Klage zu wehren. Adam Cohen, Director of Economic Policy bei Google, bekundete aber auch Gesprächsbereitschaft. „Diese Klage zielt darauf ab, die Suche auf eine Art und Weise umzugestalten, die Amerikanern hilfreiche Informationen vorenthalten und Unternehmen die Möglichkeit nehmen würde, direkt mit Kunden in Kontakt zu treten. Wir freuen uns darauf, diese Argumente vor Gericht vorzubringen, während wir uns weiterhin darauf konzentrieren, unseren Nutzern ein qualitativ hochwertiges Sucherlebnis zu bieten.“

Es ist bereits die dritte Klage von US-Regulierern, mit denen sich Google nun auseinandersetzen muss. Erst vor wenigen Tagen hatten zehn Bundesstaaten Google beschuldigt, mit Facebook Absprachen zum Nachteil von Werbetreibenden getroffen zu haben. Schon im Oktober hatte die US-Justiz Google die Bildung eines illegalen Monopols für Online-Suchdienste und zugehörige Werbedienste vorgeworfen. Google wies die Anschuldigungen des Department of Justice umgehend als unbegründet zurück.

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