Nach Beschwerden: Microsoft überarbeitet Produktivitätsbewertung in Microsoft 365

Künftig entfällt die Nennung von Nutzernamen. Die Auswertung soll außerdem nur noch auf Organisationsebene erfolgen. Kriterien wie Netzwerk-Konnektivität erfasst Microsoft 365 indes künftig auf Geräte-Ebene.

Microsoft hat auf die Kritik an den Produktivitäts-Tools seiner Microsoft-365-Produkte reagiert, die nach Ansicht von Datenschützern eine Überwachung von Mitarbeitern ermöglichen. In einem Blogeintrag kündigte das Unternehmen nun an, Nutzernamen aus dem Produktivitäts-Score zu entfernen.

Datenschutz (Bild: Shutterstock)„Während der Preview haben wir eine Funktion hinzugefügt, die Endbenutzernamen und zugehörige Aktionen über einen Zeitraum von 28 Tagen anzeigt. Als Reaktion auf das Feedback der letzten Woche entfernen wir diese Funktion vollständig“, schreibt Jared Spataro, Corporate Vice President bei Microsoft. „Künftig werden wir die Daten für den Produktivitäts-Score für Kommunikation, Besprechungen, inhaltliche Zusammenarbeit, Teamarbeit und Mobilität nur noch auf Organisationsebene aggregieren, was ein klares Maß für die Nutzung der Hauptfunktionen auf Organisationsebene liefert. Niemand in der Organisation wird in der Lage sein, mit dem Produktivitäts-Score auf Daten darüber zuzugreifen, wie ein einzelner Benutzer Anwendungen und Dienste in Microsoft 365 einsetzt.“

Darüber hinaus kündigte der Manager an, bestimmte Daten nur noch auf Geräte-Ebene zuzuordnen. Dazu gehören die Bereiche App Health, Netzwerk-Konnektivität und Endpoint Analytics. Auch die Bedienoberfläche mache künftig deutlich, dass nur die Nutzung innerhalb einer Organisation und nicht das Verhalten einzelner Nutzer erfasst werden.

Auf die möglichen Nebenwirkungen der Produktivitätsbewertung hatte zuerst der österreichische Aktivist Wolfie Christl hingewiesen. „Nicht zuletzt erhält Microsoft die Macht, höchst willkürliche Messgrößen zu definieren, die sich potenziell auf das tägliche Leben von Millionen von Mitarbeitern auswirken und sogar die Funktionsweise von Organisationen beeinflussen können“, bewerte er das im Oktober in Microsoft 365 integrierte Werkzeug.

Die Funktion zur Anzeige individueller Mitarbeiterdaten lasse sich zwar abschalten, sie sei aber ab Werk aktiv, so der Aktivist weiter. „Ich glaube nicht, dass Arbeitgeber dies in den meisten EU-Ländern legal einsetzen können. Ich bin mir sicher, dass sie es nicht legal in Österreich und Deutschland nutzen können.“

Microsoft wies die Vorwürfe schon in der vergangenen Woche zurück. Ein Sprecher sage, die Bewertung gebe Unternehmen Einblicke in die Nutzung von Technologie und Infrastruktur. Sie helfe auch, häufige Probleme wie lange Boot-Zeiten oder ineffiziente Zusammenarbeit bei Dokumenten aufzuspüren. Zum Schutz der Privatsphäre würden nutzerbezogene Daten nur zusammengefasst für einen Zeitraum von 28 Tagen angezeigt.

ANZEIGE

Netzwerksicherheit und Netzwerkmonitoring in der neuen Normalität

Die Gigamon Visibility Platform ist der Katalysator für die schnelle und optimierte Bereitstellung des Datenverkehrs für Sicherheitstools, Netzwerkperformance- und Applikationsperformance-Monitoring. Erfahren Sie in diesem Webinar, wie Sie mit Gigamon-Lösungen die Effizienz ihrer Sicherheitsarchitektur steigern und Kosten einsparen können.

Themenseiten: Datenschutz, Microsoft, Office, Privacy

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu Nach Beschwerden: Microsoft überarbeitet Produktivitätsbewertung in Microsoft 365

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *