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Handelskrieg: Huawei verkauft seine Smartphone-Marke Honor

Huawei hat den Verkauf seiner Smartphone-Marke Honor angekündigt. Neuer Eigentümer ist Shenzhen Zhixin New Information Technology. Zu finanziellen Details machten beide Parteien keine Angaben. Einer Pressemitteilung zufolge erfolgte der Verkauf aufgrund der durch den Handelskrieg zwischen den USA und China eingeschränkten Verfügbarkeit von bestimmten Smartphone-Komponenten.

„Das Verbrauchergeschäft von Huawei stand in letzter Zeit unter enormem Druck. Dies ist auf die anhaltende Nichtverfügbarkeit der technischen Elemente zurückzuführen, die für unser Mobilfunkgeschäft benötigt werden“, teilte das Unternehmen mit. „Huawei Investment & Holding Co., Ltd. hat daher beschlossen, alle Vermögenswerte des Honor-Geschäfts an Shenzhen Zhixin New Information Technology Co., Ltd. zu veräußern. Dieser Verkauf wird den Channel-Händlern und Lieferanten von Honor helfen, diese schwierige Zeit zu überstehen.“

Huawei betonte, dass es nach Abschluss der Transaktion weder Anteile an Honor halten werde, noch in irgendeiner Form an der Geschäftsführung oder Entscheidungsprozessen beteiligt sei.

„Dieser Schritt wurde von Honors Lieferkette unternommen, um ihr eigenes Überleben zu sichern“, ergänzte Huawei. „Über 30 Vertreter und Händler der Marke Honor schlugen zunächst diese Übernahme vor.“

Die Marke Honor rief Huawei 2013 ins Leben. Sie ist auf Smartphones im unteren bis mittleren Preissegment spezialisiert. Inzwischen werden laut Huawei jährlich mehr als 70 Millionen Geräte unter der Marke Honor jährlich aufgeliefert.

Der Verkauf von Honor ist die erste große strukturelle Änderung, die Huawei seit Inkrafttreten der US-Handelssanktionen vorgenommen hat.

Bereits im September hatte Huawei-Chairman Guo Ping angekündigt, alles zu unternehmen, um die Lieferkette zu stärken. „Die USA greifen uns kontinuierlich an und sie haben zum dritten Mal ihre Gesetze geändert, und das ist eine große Herausforderung für unsere Produktion und unseren Geschäftsbetrieb“, sagte der Manager.

Die USA verhängten die Sanktionen unter anderem mit dem Ziel, Huawei von der internationalen Chipfertigung abzuschneiden. Tatsächlich lebt das Unternehmen etwas seit Mitte September von auf Vorrat gekauften und produzierten Chips – auch für seine Smartphones. Die Situation könnte sich in Kürze allerdings leicht entspannen, da die US-Regierung dem US-Hersteller Qualcomm offenbar eine Exportlizenz erteilt hat, die auch die Lieferung von 4G-Chips an Huawei erlaubt. Parallel dazu soll das chinesische Unternehmen den Bau einer eigenen Chipfabrik planen, um seine Abhängigkeit von US-Lieferanten und -Technologien zu reduzieren.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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