Zero-Day-Lücke: Google macht Fehler in aktuellem Windows-Patch öffentlich

Er schließt die Sicherheitslücke nicht wie vorgesehen. In Erwartung eines voll funktionsfähigen Patches gibt Google jedoch die technischen Details zu der Anfälligkeit preis. Die Schwachstelle erlaubt unter Umständen eine nicht autorisierte Ausweitung von Benutzerrechten.

Googles Project Zero hat technische Details zu einer Schwachstelle in Windows 10 öffentlich gemacht. Als Grund nannten die Sicherheitsforscher den von Microsoft am Dienstag veröffentlichten Fix, der unvollständig sein soll. Eine weitere Verlängerung der eigentlichen 90-Tage-Frist sei unter diesen Umständen nicht möglich.

Sicherheit (Bild: Shutterstock)Die Schwachstelle mit der Kennung CVE-2020-1509 wollte Microsoft eigentlich im Rahmen des August-Patchdays schließen. Sie streckt in Windows 8.1 und neuer sowie Windows Server 2012 und neuer. Ein authentifizierter Angreifer kann mithilfe einer speziell gestalteten Authentifizierungsanfrage an die lokale Sicherheitsautorität (LSASS) eine Rechteerweiterung erreichen.

Entdeckt wurde die Schwachstelle vom Google-Mitarbeiter James Forshaw. Googles Weigerung, die Sperrfrist zu verlängern, dürft auch darauf beruhen, dass Forshaw in der Annahme, Microsofts Patch beseitige die Anfälligkeit, alle technischen Details inklusive Beispielcode für einen Exploit bereits freigegeben hatte. In seinem Bericht bezeichnet er die Lücke zudem als geschlossen, um nach einigen Stunden zu ergänzen: „Nach einer Prüfung scheint es, als wurde dies nicht vollständig behoben.“

Forshaw zufolge setzt LSASS eine Enterprise-Authentifizierung nicht vollständig durch. Dadurch soll jede in den Windows AppContainer gepackte UWP-App – auch solche selbst entwickelte Enterprise-Apps – in der Lage sein, per Single Sign-on eine Netzwerkanmeldung mit den Anmeldedaten des Nutzers auszuführen.

Laut Microsofts Dokumentation soll es zwar eine diesbezügliche Ausnahme für Organisationen geben, die auf Line-of-Business-Anwendungen angewiesen sind, dem Forscher zufolge wird diese Ausnahme aber nicht korrekt umgesetzt. „Wenn das Ziel ein Proxy ist, ist eine Authentifizierung möglich, selbst wen die Enterprise-Authentifizierung nicht spezifiziert wurde“, erklärte Forshaw.

Als Folge könne ein AppContainer eine Netzwerkauthentifizierung durchführen, solange ein gültiges Ziel angegeben sei. Ob die Netzwerkadresse als Proxy registriert sei oder nicht, sei nicht relevant.

Die ursprüngliche 90-Tage-Frist für die Anfälligkeit lief Ende Juli ab. Aufgrund von Microsofts Zusage, den Fehler im August zu beseitigen, gewährte Google offenbar eine Verlängerung bis zum August-Patchday.

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