FBI macht iranische Hacker für Angriffe auf Netzwerkgeräte von F5 verantwortlich

Es handelt sich um eine Gruppe namens Fox Kitten. Sie ebnet den Weg für Attacken anderer iranischer Hacker wie Shamoon und Oilrig. Mindestens zwei Unternehmen sollen bereits über ungepatchte Netzwerkgeräte von F5 Networks gehackt worden sein.

Die US-Bundespolizei Federal Bureau of Investigation (FBI) warnt vor Hackerangriffen auf Behörden und Unternehmen. Die mutmaßlich von der iranischen Regierung unterstützten Angreifer nehmen Schwachstellen in VPN-Lösungen mehrerer Anbieter sowie Citrix‘ ADC-Servern ins Visier. Neu in ihrem Arsenal ist eine Sicherheitslücke in Netzwerkgeräten der Produktreihe Big-IP von F5 Networks.

Hacker (Bild: Shutterstock)Zwar nennt das FBI die für die jüngsten Attacken verantwortlichen Hacker nicht beim Namen, bezieht sich aber auf ihre früheren Aktivitäten, darunter Attacken auf Connect-VPNs von Pulse Secure und Citrix Gateways, die iranischen Hackern zugordnet werden.

Laut Quellen von ZDNet USA wird die Hackergruppe in Sicherheitskreisen als Fox Kitten oder Parasite bezeichnet. Ein ehemaliger Cybersicherheits-Analyst, der inzwischen für die Privatwirtschaft arbeitet, bezeichnete die Gruppe sogar als die „Speerspitze“ der iranischen Hacker. Ihre Aufgabe sei es, die ersten Zugänge zu den Systemen von Opfern zu erstellen, damit sie anschließend von Gruppen mit Shamoon (APT33), Oilrig (APT34) oder Chafer ausgenutzt werden könnten.

Fox Kitten soll sich zudem auf Angriffe auf hochwertige Netzwerkausrüstung spezialisiert haben. Sie machen sich dabei offenbar den Umstand zunutze, dass nicht alle Unternehmen in der Lage sind, aktuell gemeldete Schwachstellen unverzüglich zu patchen. Sobald es ihnen gelingt, ein Netzwerkgerät zu kompromittieren, sollen sie eine Web Shell oder eine Hintertür einrichten als Zugang für andere Hacker.

Laut Analysen der Sicherheitsanbieter ClearSky und Dragos ist Fox Kitten seit Sommer 2019 aktiv. Seitdem nahmen die Hacker auch VPN-Server von Fortinet und Global Protect VPN-Server von Palo Alto Networks ins Visier.

Bei den aktuellen Einbrüchen in Big-IP-Geräte von F5 fanden die Ermittler bisher keine Vorlieben für bestimmte Wirtschaftszweige. Somit ist laut FBI jedes Unternehmen, dass ein ungepatchtes Big-IP-Gerät einsetzt, ein mögliches Ziel. Das FBI ruft deswegen alle Betroffenen auf, die vorhandenen Patches anzuwenden um mögliche Einbrüche abzuwehren.

„Nach erfolgreicher Kompromittierung des VPN-Servers erhalten die Akteure legitime Zugangsdaten und stellen über Web Shells eine Persistenz auf dem Server her. Die Akteure führen eine interne Aufklärung n durch, wobei sie Werkzeuge wie NMAP und Angry IP-Scanner einsetzen. Die Akteure setzen Mimikatz ein, um Berechtigungsnachweise zu erfassen, während sie sich im Netzwerk befinden, und Juicy Potato zur Ausweitung von Nutzerrechten“, beschreibt das FBI einen typischen Angriff. „Die Akteure erstellen neue Benutzer, während sie im Netzwerk sind; das FBI hat beobachtet, dass ein Konto, von dem bekannt ist, dass es von den Akteuren erstellt wurde, ‚Sqladmin$‘ heißt.“

Offenbar waren bisher mindestens zwei Angriffe gegen Big-IP-Geräte in den USA erfolgreich. Welche Unternehmen gehackt wurden, ist indes nicht bekannt.

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Themenseiten: F5 Networks, Federal Bureau of Investigation (FBI), Netzwerk, Security, Sicherheit, VPN

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1 Kommentar zu FBI macht iranische Hacker für Angriffe auf Netzwerkgeräte von F5 verantwortlich

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  • Am 12. August 2020 um 18:45 von Michael K.

    Es kann durchaus sein, dass die Iraker das gemacht haben.
    Aber man sollte auch dran denken, dass die USA am persischen Golf schon mal einen Krieg unter einem erfundenen Vorwand geführt haben.
    Außerdem traue ich es auch Geheimdiensten mancher anderer Länder zu, die US-Geheimdienste zu täuschen. Darunter Russland, China und Israel. Und im Falle vom Iran hätten die alle auch einen Grund die USA in diesen Krieg zu ziehen.
    Wenn man das alles bedenkt, sollte der Vorfall also keinesfalls der Grund sein einen Krieg anzufangen sondern Software sicherer zu machen statt Hintertüren einzubauen.

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