TeamViewer schließt schwerwiegende Sicherheitslücke

TeamViewer hat eine als kritisch eingestufte Sicherheitslücke in seiner Fernwartungssoftware geschlossen. Sie würde es einem Angreifer erlauben, eine Verbindung zu einem entfernten System herzustellen und dieses zu erkunden oder auch Daten wie gehashte Passwörter zu stehlen – ohne Eingabe von Anmeldedaten.

Die Schwachstelle mit der Kennung CVE-2020-13699 fällt laut einem Bericht von Bleeping Computer in die Kategorie „Unquoted Search Patch or Element. Das führt dazu, dass ein Anwendung ein Argument wie einen direkten Befehl behandelt, obwohl es sich eigentlich nur um einen Eingabewert handeln sollte.

Ein Exploit, der die Anfälligkeit ausnutzt, könnte über eine schädliche Website verteilt beziehungsweise innerhalb eines für den Nutzer nicht sichtbaren iFrame geladen werden. Nur mithilfe einer speziell gestalteten URL würde ein Angreifer dann den Desktop-Client von TeamViewer öffnen und eine Verbindung zu einer entfernten SMB-Freigabe herstellen. Da die Verbindung vom Opfer initiiert und über SMB hergestellt wird, muss der Angreifer das TeamViewer-Passwort des Opfers nicht kennen.

„Windows führt beim Öffnen der SMB-Freigabe eine NTLM-Authentifizierung aus und diese Abfrage kann für eine Codeausführung verzögert werden“, erklärte der Sicherheitsforscher Jeffrey Hofmann, der den Bug entdeckte. Betroffen sind demnach mehrere Versionen und URI-Handler der Fernwartungs-Software.

In einer Stellungnahme bestätigte TeamViewer den Bug in seiner Windows-Software. Das Unternehmen kündigte zudem einen Patch an. „Wir veröffentlichen heute einige Updates für TeamViewer 8 bis 15 für die Windows-Plattform.“ Zudem bedankte sich TeamViewer bei Hofmann, der auch den von TeamViewer entwickelten Fix bestätigt habe.

Nutzer von TeamViewer für Windows sollten ihren Client so schnell wie möglich aktualisieren. Fehlerbereinigt sind nun die Versionen 8.0.258861, 9.0.258860, 10.0.258873, 11.0.258870, 12.0.258869, 13.2.36220, 14.2.56676, 14.7.48350, 15.8.3 und neuer.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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