Categories: SicherheitVirus

Ungepatchte Lücke in der Windows-Druckwarteschlange verschafft Malware Admin-Rechte

Forschern ist es gelungen, einen Patch zu umgehen, den Microsoft für eine Sicherheitslücke im Windows-Druckdienst bereitgestellt hat. Ein Angreifer kann unter Umständen Schadcode mit erhöhten Benutzerrechten ausführen, wie Bleeping Computer berichtet.

Eigentlich sollte ein im Mai veröffentlichter Fix die Schwachstelle CVE-2020-1048 beseitigen. Entdeckt und an Microsoft gemeldet wurde die ursprüngliche Anfälligkeit von den Forschern Peleg Hadar und Tomer Bar von SafeBreach Labs. Sie steckt in der Druckwarteschlange. Sie fanden auch heraus, dass der Patch nicht wirksam ist.

Details zu der neuen Sicherheitslücke, die die Kennung CVE-2020-1337 erhalten hat, sind nicht bekannt. Sie sollen erst nach Freigabe eines neuen Patches öffentlich gemacht werden – geplant ist eine Bereitstellung im Rahmen des August-Patchdays am 11. August.

CVE-2020-10418 beschreibt Microsoft als eine „Sicherheitsanfälligkeit“, bei der „der Windows-Druckerspoolerdienst fälschlicherweise beliebiges Schreiben in das Dateisystem ermöglicht. Ein lokaler Angreifer, der diese Sicherheitsanfälligkeit erfolgreich ausnutzt, kann beliebigen Code mit erweiterten Systemberechtigungen ausführen. Der Angreifer könnte dann Programme installieren, Daten anzeigen, ändern oder löschen oder neue Konten mit uneingeschränkten Benutzerrechten erstellen.“

Laut Bleeping Computer ist es möglich, speziell gestaltete Dateien in den Ordner der Druckwarteschlange abzulegen, die dann beim nächsten Start des Betriebssystems verarbeitet werden. So gelang es ihnen, eine getarnte DLL-Datei in den System32-Ordner zu kopieren.

„Als Bonus luden mehrere Windows-Dienste unsere DLL (wbemcomn.dll), da sie die Signatur nicht verifizierten, und versuchten, die DLL von einem nicht existierenden Pfad zu laden, was bedeutete, dass wir auch Codeausführung erhielten“, ergänzten die Forscher.

Zwar funktioniert dieser Angriff auf Systemen, die den Mai-Patch installiert haben, nicht mehr, die Lücke in dem Patch soll allerdings zu ähnlich Ergebnissen führen.

ANZEIGE

Netzwerksicherheit und Netzwerkmonitoring in der neuen Normalität

Die Gigamon Visibility Platform ist der Katalysator für die schnelle und optimierte Bereitstellung des Datenverkehrs für Sicherheitstools, Netzwerkperformance- und Applikationsperformance-Monitoring. Erfahren Sie in diesem Webinar, wie Sie mit Gigamon-Lösungen die Effizienz ihrer Sicherheitsarchitektur steigern und Kosten einsparen können.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

EU-Datenschützer kritisieren Facebooks „Zustimmung oder Bezahlung“-Modell

Ohne eine kostenlose Alternative, die ohne Zustimmung zur Verarbeitung personenbezogener Daten zu Werbezwecken auskommt, ist…

10 Stunden ago

Europol meldet Zerschlagung der Phishing-as-a-Service-Plattform LabHost

LabHost gilt als einer der größten Phishing-Dienstleister weltweit. Die Ermittler verhaften 37 Verdächtige, darunter der…

12 Stunden ago

DE-CIX Frankfurt bricht Schallmauer von 17 Terabit Datendurchsatz pro Sekunde

Neuer Datendurchsatz-Rekord an Europas größtem Internetknoten parallel zum Champions-League-Viertelfinale.

23 Stunden ago

Samsungs neuer LPDDR5X-DRAM erreicht 10,7 Gbit/s

Die neuen Chips bieten bis zu 25 Prozent mehr Leistung. Samsung steigert auch die Energieeffizienz…

1 Tag ago

Cisco warnt vor massenhaften Brute-Force-Angriffen auf VPNs

Betroffen sind Lösungen von Cisco, Fortinet, SonicWall und anderen Anbietern. Die Hacker nehmen Konten mit…

1 Tag ago

Cybersicherheit in KMUs: Es herrscht oft Aufholbedarf

Immer häufiger müssen sich Betriebe gegen Online-Gefahren wehren. Vor allem in KMUs werden oft noch…

1 Tag ago