Microsoft: Hacker kompromittieren vollständiges Netzwerk mit nur einem geknackten Cloud-Passwort

In der Regel benötigen sie dafür weniger als eine Woche. Unternehmen deuten erste Anzeichen auf einen Hackerangriff oftmals falsch. Hinter den Attacken vermutet Microsoft eine Holmium genannte Gruppe, die aus dem Iran heraus agieren soll.

Microsoft hat Cyberangriffe untersucht, bei denen es Hackern gelungen ist, ausgehend von einem geknackten Cloud-Passwort innerhalb weniger Tage die vollständige Kontrolle über ein Netzwerk zu erhalten. Dafür verantwortlich war eine Holmium genannte Gruppe, die nach Einschätzung von Microsoft cloudbasierte Attacken effektiver ausführt als jede andere Gruppierung – seien es organisierte Cyberverbrecher oder von einem Nationalstaat unterstützte Hacker.

Motivfoto Hacker (Bild: Shutterstock)Holmium, auch als APT33, StoneDrill und Elfin bezeichnet, wird allgemein mit dem Iran in Verbindung gebracht. Frühere Aktionen der Gruppe richteten sich gegen die Luftfahrt- und Verteidigungsindustrie sowie Unternehmen aus den Bereichen Chemie, Bergbau und Energie. In der Regel setzten die Hacker auf Spear-Phishing-E-Mails oder Passwort-Listen, um sich Zugang zu Cloud-Konten zu verschaffen. Etwa seit 2018 kam aber auch ein Penetration-Testing-Tool namens Ruler zusammen mit kompromittierten Anmeldedaten für Exchange zum Einsatz.

Oftmals nahmen die Angreifer eine Active-Directory-Federation-Services-Infrastruktur ins Visier. Mit den darüber geknackten Office-365-Konten übernahmen die Hacker dann mithilfe des Ruler-Tools die Kontrolle über einen Endpunkt, um von dort aus das Netzwerk des Opfers zu erkunden.

Im Netzwerk interessierten sich die Hacker vor allem für weitere Konten und PCs, um diese unter die eigene Kontrolle zu bringen. Meist dauerte es demnach weniger als eine Woche, bis die Angreifer die vollständige Domäne kompromittiert hatten. Diese Position soll es ihnen wiederum erlaubt haben, sich über lange Zeiträume, manchmal für mehrere Monate, in einem Netzwerk festzusetzen.

Die Opfer reagierten oftmals zu spät, so Microsoft weiter. „Die früheren Angriffsphasen wie Cloud-Ereignisse und Passwort-Aktivitäten wurden oft verpasst oder manchmal nicht mit den am Endpunkt beobachteten Aktivitäten in Verbindung gebracht. Dies führte zu Lücken in der Sichtbarkeit und in der Folge zu unvollständigen Abhilfemaßnahmen“, erklärten die Forscher. Allerdings stellten sie auch fest, dass die Threat Protection Suite von Microsoft in der Lage war, solche Angriffe abzuwehren.

„Unternehmensdaten sind über mehrere Anwendungen verteilt – vor Ort und in der Cloud – und werden von Benutzern von überall her mit jedem beliebigen Gerät abgerufen. Mit der Ausweitung traditioneller Oberflächen und dem Verschwinden von Netzwerkperimetern werden neue Angriffsszenarien und -techniken eingeführt“, warnte Microsoft zudem.

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