Kritische Lücken in IOS-Routern ermöglicht „vollständige Systemkompromittierung“

Ciscos Juni-Patchday bringt Fixes für 25 Schwachstellen. Vier davon stuft das Unternehmen als besonders schwerwiegend ein. Unter anderem können Angreifer Zugangskontrollen aushebeln, um Schadcode aus der Ferne einzuschleusen.

Cisco warnt vor vier Schwachstellen in Routern, die die Betriebssysteme IOS XE und IOS benutzen. Die als kritisch eingestuften Anfälligkeiten erlauben es einem Angreifer, aus der Ferne und ohne Authentifizierung API-Befehle auszuführen. Unter Umständen soll es möglich sein, ein System vollständig zu kompromittieren.

Seit Mitte der Woche stehen Patches zur Verfügung, die insgesamt 25 Sicherheitslücken in IOS XE und IOS schließen. Zu den schwerwiegendsten Fehlern gehört die Lücke mit der Kennung CVE-2020-3227. Sie betrifft die IOS XE Software. Ein Angreifer kann demnach die Zugangskontrollen umgehen, weil Anfragen für Autorisierungs-Tokens nicht korrekt verarbeitet werden. Ein Angreifer muss lediglich einen speziell gestalteten API-Aufruf für ein Token starten.

CVE-2020-3205 ist indes eine Command-Injection-Anfälligkeit in der Implementierung des Inter-VM-Channel der IOS-Software. Betroffen sind die Industrial Integrated Services Router Cisco 809 und 829 sowie die 1000 Series Connected Grid Routers.

Ihre Software prüft nicht ausreichend Pakete, die an den Virtual Device Server gerichtet sind. Ein Angreifer könnte also schädliche Pakete an ein betroffenes Gerät schicken und so die vollständige Kontrolle über den Virtual Device Server erhalten, inklusive der IOS VM und der Gast-VM. „Da das Gerät auf einer Hypervisor-Architektur basiert, kann die Ausnutzung einer Schwachstelle, die den Inter-VM-Kanal betrifft, zu einer vollständigen Systemkompromittierung führen“, teilte Cisco mit.

Die genannten Router sind zudem anfällig für eine Remotecodeausführung. Im Fall von CVE-2020-3198 kann ein Absturz oder Neustart eines Routers ausgelöst werden. Dafür müssen lediglich speziell gestaltete UDP-Pakete per IPv4 oder IPv6 an den Port 9700 geschickt werden. Diese Anfälligkeit bewertet Cisco mit 9,8 von 10 möglichen Punkten.

Etwas weniger gravierend ist der Bug CVE-2020-3258, der 5,7 von 10 Punkten erhalten hat. Hier ist die Ausführung von Schadcode auf einen lokalen Nutzer beschränkt, der zudem über gültige Anmeldedaten für die höchste Sicherheitsebene verfügt. Der könnte dann jedoch den Arbeitsspeicher eines Geräts manipulieren und Systemspeicher überschreiben.

Eine Zusammenfassung des gesamten Patchday hält Cisco auf seiner Website bereit. Darin finden sich auch die einzelnen Sicherheitswarnungen mit Hinweisen zur Verfügbarkeit der Patches.

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