Snake-Ransomware gibt Patientendaten von Fresenius Medical Care preis

Betroffen sind Dialysepatienten von Einrichtungen in Serbien. Die Daten enthalten Namen, Geburtsdaten und sogar medizinische Befunde. Das erste Leak betrifft weniger als 200 Personen – die Hacker drohen jedoch mit weiteren Veröffentlichungen.

Fresenius Medial Care, das Anfang des Monats Opfer einer Cybercrime-Attacke wurde, hat entgegen der ursprünglichen Stellungnahme des Unternehmens offenbar doch Patientendaten verloren. Das geht zumindest aus einem Bericht von Bleeping Computer hervor, wonach medizinische und persönliche Daten von Patienten im Internet angeboten werden.

Ransomware (Bild: Shutterstock/Bildbearbeitung: ZDNet.de)Am Donnerstag bestätigte das Unternehmen, dass die Hacker Zugriff auf medizinische Daten hatten. Sie stammen aus Dialysezentren in Serbien. „Das Unternehmen geht davon aus, dass ein Zusammenhang mit dem IT-Vorfall vor einigen Wochen besteht, der Teile der IT-Systeme von Fresenius betroffen hatte, und dass Hacker in der Lage waren, bestimmte Daten zu stehlen. Die diesbezüglichen Untersuchungen laufen weiter“, teilte Fresenius Medical Care mit.

Betroffene Patienten würden nun über die „illegale Veröffentlichung“ ihrer Daten informiert. Fresenius Medical Care habe zudem Strafanzeige gestellt und arbeite mit den zuständigen Behörden vollumfänglich zusammen. Die medizinische Versorgung von Patienten in Serbien sei sichergestellt.

Bleeping Computer zufolge wurde nur Daten von weniger als 200 Patienten veröffentlicht. Die Hacker drohten jedoch, weitere Daten preiszugeben. Sie enthielten Vor- und Nachnamen von Patienten sowie Angaben zu Geschlecht, Geburtstag und Nationalität. Es seien aber auch die Namen und Telefonnummern der behandelnden Ärzte sowie medizinische Befunde wie Allergien, Testergebnisse und Behandlungsvorschläge von Ärzten durchgesickert.

Fresenius kündigte indes an, „sein Möglichstes“ zu tun, um die Veröffentlichung weiterer Daten zu verhindern und Schaden von Patienten abzuwenden. Zu diesem Zweck seien auch externe Experten engagiert worden. “ Fresenius Medical Care bedauert diesen Eingriff in die Privatsphäre einiger Patienten zutiefst“, ergänzte das Unternehmen. Zu möglichen Lösegeldforderungen liegen keine Informationen vor.

Die Snake-Ransomware nimmt derzeit verstärkt Einrichtungen des Gesundheitswesens ins Visier. Laut einer Analyse der Cybersicherheitsfirma Dragos soll Snake über Funktionen verfügen, die es der Ransomware erlauben, zahlreiche Prozesse zu stoppen. Einige dieser Prozesse hätten einen Bezug zu Industriekontrollsystemen. Damit sei Snake wahrscheinlich die erste Variante einer Ransomware, die für Industriekontrollsysteme optimiert wurde.

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