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Studie: Verbraucher hinterfragen Smartphone-Konsum zunehmend kritisch

Laut einer von der Wirtschaftsberatung Deloitte durchgeführten Studie zur Smartphonenutzung, beklagen 31 Prozent der Nutzer einen Zwang, ständig auf ihre Smartphone zu schauen. Das Smartphone ist laut Deloitte immer mehr Fluch und Segen gleichermaßen. Der Anteil jener Konsumenten, die den Umfang ihrer Smartphone-Nutzung kritisch sehen, ist deutlich gestiegen. Und zunehmend werden negative Begleiterscheinungen wahrgenommen, von Unkonzentriertheit über spätes Einschlafen bis hin zu Kopfschmerzen. Gut möglich also, dass der Smartphone-Konsum bald schon an Grenzen stößt. Für die Studie befragte Deloitte allein in Deutschland über 2000 Nutzer.

„Wir leben im Zeitalter des Smartphones, kein anderes technisches Gerät hat unseren Alltag im 21. Jahrhundert so sehr verändert“, erklärt Dr. Andreas Gentner, Partner und Leiter Technology, Media & Telecommunications EMEA bei Deloitte. „In der aktuellen Ausgabe des Deloitte Mobile Consumer Survey haben wir festgestellt, dass die Smartphone-Verbreitung mittlerweile eine gewisse Sättigungsgrenze erreicht hat, die Nutzungsintensität ist dagegen weiter gestiegen. Die Ursache dafür liegt vor allem in den zahlreichen Funktionsmöglichkeiten. Immer mehr lässt sich mit einem Smartphone erledigen.“

Drei Gründe für intensive Nutzung: Kommunikation, Arbeit und Entertainment

Kommunikation findet immer mehr via Smartphone statt. Vor allem die Nutzung von Mail- und Messagingdiensten ist seit 2017 noch einmal deutlich gestiegen. 69 Prozent der Befragten kommunizieren täglich über Mobile-Instant-Messaging-Dienste (MIM), das entspricht einer Steigerung von 13 Prozent im Vergleich zu 2017. WhatsApp ist der beliebteste Messenger. 28 Prozent der Nutzer schauen sogar stündlich nach, ob sie neue Nachrichten haben. Auch wenn die junge Zielgruppe zwischen 18 und 24 Jahren den Messenger besonders intensiv nutzt – hier überprüfen 51 Prozent die App stündlich auf Updates –, zieht sich die Beliebtheit von WhatsApp durch alle Altersgruppen.

Der zweitbeliebteste Kommunikationskanal nach den MIM-Diensten ist weiterhin die E-Mail. 51 Prozent der Befragten schreiben oder lesen täglich ihre E-Mails am Smartphone, ein Plus von 19 Prozent seit 2017. Der Rückgang von klassischer Sprachtelefonie und SMS fällt dagegen moderater aus als in den Jahren zuvor. In Summe verbringen Smartphone-Besitzer heute also mehr Zeit mit ihren Geräten – und das gilt nicht für den Bereich Kommunikation.

Im Job ersetzen Smartphones die klassischen Festnetztelefone

Der Anteil jener Befragten, die ihr Smartphone häufig auch außerhalb ihrer Arbeitszeiten für Berufliches verwenden, hat sich verdoppelt und liegt nun bei 59 Prozent. Besonders stark zeigt sich dieser Trend in den jüngeren Altersgruppen. Zudem ersetzt das Smartphone im beruflichen Kontext immer häufiger das klassische Festnetztelefon, so gaben 40 Prozent der Befragten an, mit ihrem Smartphone beruflich zu telefonieren – ein Plus von 13 Prozent seit 2017.

Aber auch bei der Freizeitgestaltung hat das Smartphone an Bedeutung gewonnen. „Die Kombination aus Smartphones und Streaming macht Entertainment so mobil wie nie zuvor“, erklärt Dr. Andreas Gentner. „Die deutlichen Zuwächse bei Games, Musik, TV und Videos zeigen, dass die Verbraucher diese mobilen Unterhaltungsangebote annehmen. Der Boom beim Streaming von Inhalten wird auch von der mobilen Nutzung per Smartphone befeuert.“

17 Prozent klagen über physische Symptome durch hohen Smartphone-Konsum

Smartphone-Besitzer verbringen also immer mehr Zeit mit ihren Geräten, und das empfinden viele Menschen zunehmend auch als Belastung. 38 Prozent der Befragten schätzen ihre eigene Smartphone-Nutzung als zu hoch ein. Bei den 18- bis 24-Jährigen sind sogar 63 Prozent der Meinung, dass sie zu viel Zeit am Smartphone verbringen. 31 Prozent aller Studienteilnehmer sprechen von einem regelrechten Zwang, dauernd auf ihr Smartphone schauen zu müssen, und 17 Prozent klagen sogar über physische Symptome wie Kopfschmerzen oder Probleme mit den Augen.

„Das Smartphone erhöht die Geschwindigkeit des Alltags und führt manchmal auch zu ungewollten Auswirkungen auf den Tagesablauf, wie beispielsweise das Beantworten von Arbeitsmails in der Freizeit“, bilanziert Dr. Andreas Gentner. „Dadurch wird das Smartphone für Menschen auch zum Stressfaktor. Unsere Umfrage zeigt, dass knapp ein Viertel der Befragten bereits einen effektiven Weg gefunden hat, um weniger Zeit am Smartphone zu verbringen: 24 Prozent haben schon Apps gelöscht, die sie als Zeitfresser wahrgenommen haben.“

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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