Bericht: Apple prüft E-Mails auf möglichen Kindesmissbrauch

Die Prüfung erfolgt anhand von Hash-Werten bekannter illegaler Inhalte. Apple verweigert bei positiven Funden die Auslieferung von Nachrichten an die Empfänger. Stattdessen schaltet das Unternehmen Behörden ein und übergibt auch Details zum Apple-Konto – von sich aus und ohne Gerichtsbeschluss.

Apple prüft offenbar E-Mails seiner Nutzer auf mögliche illegale Inhalte wie Kinderpornografie. Die Prüfung erfolgt einem Bericht von Forbes zufolge auch ohne konkreten Verdacht gegen einen bestimmten Nutzer oder eine Anfrage von Strafverfolgern. Positive Funde leitet das Unternehmen aus Cupertino jedoch an diese weiter.

E-Mail (Bild: Shutterstock)Dieses Vorgehen ist in Gerichtsunterlagen dokumentiert, die Forbes vorliegen. Die Publikation betont jedoch, dass Apple nicht alle E-Mails seiner Kunden mitliest. Wie andere Unternehmen wie Facebook oder Google auch setzte Apple stattdessen auf Hash-Werte bekannter kinderpornografischer Inhalte. Findet ein Apple-Server einen solchen Hash-Wert in einer E-Mail, wird die Nachricht mit der möglicherweise illegalen Datei abgefangen.

Apple soll in solchen Fällen den Versand der Nachricht blockieren und den Inhalt einer manuellen Prüfung unterziehen. So wird ein Apple-Mitarbeiter als Zeuge in einem Durchsuchungsbefehl genannt. Der Mitarbeiter soll verdächtige Bilder eines iCloud-Nutzers entdeckt und anschließend dessen E-Mails untersucht haben.

„Wenn wir E-Mails mit verdächtigen Bildern abfangen, gehen sie nicht an den vorgesehen Empfänger. Diese Person verschickte 8 E-Mails, die wir abgefangen haben. Sieben davon enthielten 12 Bilder“, zitiert Forbes die Aussage des Apple-Mitarbeiters. Alle Nachrichten seien an denselben Empfänger gegangen. Schließlich habe der Absender die fraglichen Nachrichten an sich selbst verschickt, wahrscheinlich, weil sie nicht beim Empfänger angekommen seien.

Neben den E-Mails und Bildern übergab Apple auch die für das iCloud-Konto des Nutzers hinterlegten Details wie Name, Anschrift und Telefonnummer – und zwar noch bevor die Ermittler Apple um Unterstützung baten. Danach forderten die Behörden außerdem „alle Dateien und andere auf iCloud gespeicherte Unterlagen an“, darunter Texte von E-Mails und Sofortnachrichten.

Bisher war dem Bericht zufolge lediglich bekannt, dass Apple Bilder auf mögliche Rechtsverstöße scannt. Details dazu ließ das Unternehmen jedoch offen. Unklar war von daher, ob Apple sich auch iCloud hochgeladene Fotos prüft oder sich auf Anhänge von E-Mails und Sofort-Nachrichten beschränkt.

Forbes weist aber auch auf Grenzen von Apples Kooperation mit den Behörden hin. Auf verschlüsselte Kommunikation habe das Unternehmen keinen Zugriff.

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Themenseiten: Apple, Cybercrime, E-Mail, Privacy

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