Xerox hält einen seinen Plänen fest, den größeren Mitbewerber HP zu übernehmen. Die Ablehnung des Kaufangebots durch den aktuellen Aufsichtsrat will Xerox nun mit elf eigenen Kandidaten für das Gremium umgehen. Sie sollen bei der anstehenden Hauptversammlung gegen das derzeitige Board of Directors antreten.
Zu der Wahl will Xerox ausschließlich mit unabhängigen Kandidaten antreten, also mit Managern, die nicht für HP arbeiten. Dazu gehören ehemalige leitende Führungskräfte von Unternehmen wie Aetna, United Airlines, Hilton Hotels, Novartis, American Airlines, Cognizant Technologies, Jefferies und Verizon. „Die Kandidaten wurden aufgrund ihres Fachwissens bei der Beaufsichtigung und Durchführung bedeutender Unternehmenstransformationen und -zusammenschlüsse ausgewählt, wobei sie nachweislich Werte für die Aktionäre geschaffen haben“, begründete Xerox die Nominierungen.
HP bezeichnete den Vorstoß in einer Pressemitteilung als „eigennützige Taktik, um seinen Vorschlag voranzubringen“. Das Unternehmen unterstellt weiterhin, dass das vorliegende Kaufangebot zu niedrig ist und „ein bedeutendes Risiko zum Nachteil der HP-Aktionäre schafft“.
Derzeit bietet Xerox 22 Dollar je HP-Aktie. Der Kaufpreis soll zu 77 Prozent in bar und der Rest in Xerox-Aktien gezahlt werden. Den Vorschlag wies das Board of Directors von HP einstimmig mit der Begründung zurück, es liege deutlich unter dem Wert von HP. Die derzeitige Marktkapitalisierung von HP liegt bei rund 27 Milliarden Dollar – was etwa dem dreifachen Wert von Xerox entspricht. Eine HP-Aktie wird aktuell für 22,10 Dollar gehandelt.
Xerox kündigte daraufhin an, das Angebot direkt an die Anteilseigner heranzutragen. HP konterte mit der Behauptung, Xerox sei finanziell gar nicht in der Lage, eine solche Akquisition zu finanzieren. Xerox präsentierte schließlich Anfang Januar eine Finanzierungszusage über 24 Milliarden Dollar, was rund 89 Prozent des aktuellen Kaufangebots von 27 Milliarden Dollar entspricht.
Auf die Zusage reagierte HP erneut mit Ablehnung. Sie sei irrelevant, weil das im Raum stehende Angebot das Unternehmen weiterhin unterbewerte. HP zeigte sich aber bereit, über einen „angemessenen“ Kaufpreis zu verhandeln.
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