Teardown: iFixit prüft die Verbesserungen des Samsung Galaxy Fold

Samsung verstärkt das Display mit einer zusätzlichen Metallschicht. Weitere Maßnahmen erschweren das Eindringen von Schmutz in das Gehäuse. iFixit stuft das Galaxy Fold aber weiterhin als "anfällig" für Reparaturen ein.

iFixit hat, nachdem es den ersten Teardown des Galaxy Fold auf Wunsch von Samsung zurückziehen musste, erneut das erste Foldable des koreanischen Unternehmens zerlegt. Das jetzt genutzte Gerät beinhaltet die Änderungen, die die unter anderem von iFixit aufgedeckten Schwachstellen im Design beseitigen sollen.

„Es sieht so aus, als hätte Samsung heimlich alle Korrekturen umgesetzt, die wir in unserem ursprünglichen Teardown vorgeschlagen haben“, teilte iFixit mit. „Sie haben einige Spalten geschlossen, das faltbare Display verstärkt und die Ränder des Displayschutzes versteckt, die jeden in Versuchung führten, ihn zu entfernen.“

Samsung Galaxy Fold Teardown (Bild: iFixit)Unter anderem sollen die Abdeckungen der Öffnungen entlang des Displays nun so gestaltet sein, dass sie im zusammengefalteten Zustand Falten werfen, um das Eindringen von Schmutz in den Bereich hinter dem Display zu verhindern. Das Display verstärkte Samsung demnach mit einer zusätzlichen Metallschicht auf der Rückseite. iFixit bestätigt außerdem, dass der Displayschutz vergrößert wurde und bis unter den Kunststoffrahmen des Displays erreicht, um seine Kanten zu verbergen.

Zur möglichen Haltbarkeit des Galaxy Fold äußerte sich iFixit nur zurückhaltend. „Das Ding ist immer noch recht anfällig. Wir müssen abwarten, wie es sich unter realen Bedingungen schlägt“, heißt es im Teardown-Bericht. Es bleibe jedoch die Frage, warum Samsung die Änderungen nicht von Anfang an umgesetzt habe. „Die Tester und wir haben weniger als eine Woche gebraucht, um die Schwachstellen des Telefons zu finden. Warum haben sie etwas ausgeliefert, von dem sie hätten wissen müssen, dass es so leicht kaputt geht?“

Die Anfälligkeit ist es auch, die dem Galaxy Fold nun einen Reparatur-Score von 2 von 10 möglichen Punkten beschert. Das Smartphone lasse sich war mit einem einzigen Schraubendreher öffnen und vielen Komponenten seien zudem modular aufgebaut, vor allem das Display sei aber wahrscheinlich so anfällig, dass es über kurz oder lang ausgetauscht werden müsse. In dem Fall bietet Samsung immerhin einen vergünstigten ersten Displaytausch an.

Samsung Galaxy Fold Display (Bild: iFixit)Samsung hat auch die Rückseite des faltbaren Displays des Galaxy Fold verstärkt (Bild: iFixit)Auch ein Akkutausch scheint beim Galaxy Fold keine leichte Aufgabe zu sein. iFixit kritisiert hier den Einsatz von zu viel Klebstoff, der mit einem Lösungsmittel entfernt werden müsse. Zudem bestehe, auch im Rahmen einer Reparatur, das übliche Risiko, dass die verklebten Glasabdeckungen Schaden nehmen.

Samsung hatte den Verkauf des Galaxy Fold im Frühjahr gestoppt, nachdem vorab an Tester verschickte Exemplare zum Teil nach kürzester Zeit ausgefallen waren. In einigen Fällen hatten die Tester die oberste Schutzschicht des Displays mit einer herkömmlichen Displayschutzfolie verwechselt und sie entfernt – was fast immer das Display massiv beschädigte. Es drangen aber auch über Öffnungen im Bereich des Scharniers Schmutzpartikel in das Gerät ein, die ebenfalls zu einem teilweisen oder vollständigen Ausfall des Displays führten. Kurz darauf verschob auch Huawei den Marktstart seines ersten Foldable.

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1 Kommentar zu Teardown: iFixit prüft die Verbesserungen des Samsung Galaxy Fold

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  • Am 8. Oktober 2019 um 9:12 von Skydiver

    Was ich bei dem Gerät nicht verstehe ist, warum Samsung den gesamten Bildschirm so verbaut als könnte er gebogen werden? Der Bereich der gebogen wird ist etwa 2-3 cm breit, der Rest ist statisch. Warum also nicht den statischen Bereich „normal“ mit Glas bedecken und somit unanfällig für Beschädigung und 1000 mal besser zu bedienen und nur den Bereich der gebogen wird mit Kunststoffoberfläche versehen? Ich denke mal, dem User wäre es lieber er müsse mit einem empfindlicheren Mittelstreifen hantieren, als mit einem gesamten fragilen Bildschirm. Selbst wenn dies im unbeleuchteten Zustand einen sichtbaren Unterschied zwischen Glas und Kunststoff ergeben würde, so ist dies im beleuchteten Zustand nicht zu sehen.
    Ein Touchscreen, den man eigentlich gar nicht anfassen soll ist irgendwie sinnbefreit.

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