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Cloudflare, Google und Mozilla unterstützten HTTP/3

Cloudflare unterstützt ab sofort das neue Protokoll HTTP/3, das künftig die aktuelle Version HTTP/2 ablösen soll. Darüber hinaus haben Google und Mozilla angekündigt, das Protokoll in ihre Browser Chrome und Firefox zu integrieren.

Kunden von Cloudflare können in ihren Dashboards nun die Option für HTTP/3 aktivieren und damit den Support für ihre Domain freischalten. Besucher kommunizieren dann mit der Website über das neue Protokoll, sobald ihr Client HTTP/3 fähig ist.

Das gilt zumindest eingeschränkt für Chrome und Firefox. Chrome Canary nutzt bereits HTTP/3, nachdem das Protokoll über den Befehlszeilenparameter “ –enable-quic –quic-version=h3-23″ aktiviert wurde. Firefox wird den HTTP/3-Support mit einer Nighly-Version im Herbst erhalten.

HTTP ist das Protokoll, mit dem Inhalte von Servern zu Clients übertragen werden. Genutzt wird es von Browsern, mobilen Apps und anderen Anwendungen, um Inhalte anzuzeigen. Bei HTTP/3 handelt es sich um eine komplette Neufassung des Protokolls – während HTTP/2 lediglich eine Erweiterung war.

Ein Nachteil von HTTP ist, dass es zum Aushandeln von Verbindungen sowie zum Transport von Daten zwischen Clients das TCP-Protokoll verwendet. TCP wurde jedoch in den Siebziger Jahren entwickelt. Eine Nutzung für Echtzeit-Datenübertragungen war damals nicht vorgesehen. Entwickler versuchten schließlich, Alternativen für TCP zu entwickeln. Daraus ging das von Google erfundene Protokoll SPDY hervor, das schließlich zu HTTP-over-SPDY führte und heute als HTTP/2 bekannt ist und von rund 40 Prozent aller Websites im Internet genutzt wird.

Google-Entwickler waren es auch, die versuchten, die Zuverlässigkeit von TCP mit der Geschwindigkeit der Protokolls UDP zu verbinden. Daraus entstand das Protokoll Quick UDP Internet Connections, kurz QUIC. HTTP/3 ist wiederum die Implementierung von QUIC in HTTP, die offiziell im vergangenen Oktober genehmigt wurde.

Derzeit wird HTTP/3 aber lediglich von 3 Prozent aller Websites unterstützt. Die Ankündigungen von Cloudflare, Google und Mozilla könnten diese nun ändern. Denn rund 10 Prozent aller Websites nutzen das Content Delivery Network von Cloudflare. „Cloudflare war einer der Hauptakteure bei die Einführung von HTTP/2 und hat im Dezember 2015 seine HTTP/2-Unterstützung für alle Kunden freigegeben. Tatsächlich unterstützt Cloudflare immer noch den Großteil des HTTP/2-Webs“, erklärte ein Cloudflare-Sprecher.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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