Samsung: Schwaches Speichergeschäft reduziert Gewinn um die Hälfte

Den Absatz von Smartphones kann Samsung im zweiten Quartal 2019 steigern. Doch der Gewinn in diesem Bereich fällt. Hierfür sei der sich verschärfende Wettbewerb und der schleppende Verkauf seiner Galaxy-S10-Smartphones verantwortlich.

Samsung hat die Geschäftszahlen für das zweite Quartal 2019 veröffentlicht. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat sich der Gewinn mehr als halbiert. Hierfür ist vor allem das Halbleitersegment verantwortlich. Aber auch die Flaggschiff-Smartphones der Galaxy-S10-Reihe hat sich nicht so gut verkauft.

Samsung Q2/2019 (Screenshot: ZDNet.de)

Das Unternehmen erzielte einen Gewinn in Höhe von 6,6 Billionen Won, ein Rückgang von 56 Prozent gegenüber dem Vorjahr, und einen Umsatz von 56,1 Billionen Won, was einem Rückgang von 4 Prozent entspricht.

Trotzdem erwirtschaftet das Speichergeschäft mit 3,4 Billionen Won mehr als die Hälfte des Gewinns. Es ist aber die niedrigste Gewinnsumme seit dem dritten Quartal 2016.

Der südkoreanische Technologieriese sagte, dass die Schwäche und der Preisverfall auf dem Speicherchipmarkt fortbesteht, da die Nachfrage der Rechenzentren-Kunden zurückhaltend bleibe. Daher sieht Samsung für den Rest des Jahres „anhaltende Unsicherheiten“ im Speichergeschäft.

Obwohl der Hersteller nicht ausdrücklich erklärt hat, was die Unsicherheiten sind, bezieht er sich wahrscheinlich auf den eskalierenden Handelsstreit zwischen Südkorea und Japan. Aber im Gegensatz zu Konkurrenten wie SK Hynix, das seine Produktion von Speicherchips senken will, hat Samsung noch keine derartige Ankündigung gemacht.

Die Display-Einheit erzielte ein Betriebsergebnis von 750 Milliarden Won, vor allem dank der steigenden Nachfrage nach mobilen OLED-Panels und einer einmaligen Zahlung. Die einmalige Zahlung bezieht sich wahrscheinlich auf die Vertragsstrafe von Apple, das wegen rückläufiger iPhone-Verkäufe nicht die vereinbarten Stückzahlen abnahm. Die Konventionalstrafe könnte mehrere Hundert Millionen Euro betragen haben. Für die zweite Jahreshälfte erwartet Samsung wegen der Einführung zahlreicher Flaggschiff-Smartphones mit Amoled-Display steigende Gewinne im Display-Bereich.

Galaxy S10: Modellvergleich (Bild: Samsung)

Schleppender Absatz von Galaxy S10

Im Mobilfunkgeschäft hat Samsung einen Umsatz von 24,27 Billionen Won erzielt, was gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung von acht Prozent entspricht. Allerdings liegt der Gewinn in Höhe von 1,56 Billionen Won deutlich unter den Schätzungen der Analysten und auch deutlich unter dem Vorjahreswert von 2,67 Billionen Won und dem Vorquartal von 2,27 Billionen Won.

Hierfür macht Samsung schleppende Verkäufe der Galaxy-S10-Reihe und zunehmenden Wettbewerb im unteren bis mittleren Segment verantwortlich. Das Unternehmen will in diesem Bereich die Rentabilität mit der Einführung von Galaxy Note 10 und Galaxy Fold in der zweiten Jahreshälfte steigern.

Das Netzwerkgeschäft der Firma verzeichnete dank der Kommerzialisierung von 5G-Netzen in Südkorea, für die sie ein bedeutender Anbieter ist, einen leichten Gewinnanstieg gegenüber dem Vorjahr. Samsung erwartet in der zweiten Jahreshälfte steigende Marktanteile in diesem Bereich – vor allem in seinem Heimatland und den USA.

Das Geschäftsfeld Unterhaltungselektronik erzielte einen Betriebsgewinn von 710 Milliarden Won, ein Anstieg von 200 Milliarden Won gegenüber dem Vorjahr und einen Umsatz von 11 Billionen Won, ein Anstieg von 6 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Samsung konnte den Absatz seiner QLED-Fernseher im abgelaufenen Quartal zwar steigern, doch sei die Profitabilität durch ein sich verschärfenden Wettbewerb leicht gesunken. Für den Rest des Jahres erwartet der Hersteller in diesem Bereich einen Umsatzanstieg.

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