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Bericht: Apple an Intels deutschem Modemgeschäft interessiert

Apple ist angeblich an der Übernahme von Intels deutschem Smartphone-Modem-Geschäft interessiert. Das berichtet The Information unter Berufung auf insgesamt vier Quellen, die mit den laufenden Verhandlungen zwischen Apple und Intel vertraut sein sollen.

Die erste iPhone-Generation nutzte Modemchips des deutschen Herstellers Infineon. 2011 wechselte Apple jedoch zu Qualcomm. Im selben Jahr kaufte Intel zudem das Mobilfunkgeschäft von Infineon. Allerdings dauerte es bis 2016 beziehungsweise bis zum iPhone 7, bis Apple wieder auf die Produkte von Intel setzte. Auslöser war jedoch nicht in erster Linie ein technologischer Vorsprung von Intel im Bereich Mobilfunkmodems, sondern der aufkommende Lizenzstreit zwischen Apple und Qualcomm.

Die Beilegung dieser Auseinandersetzung im April 2019 veranlasste Intel dann auch, die Entwicklung von 5G-Mobilfunkmodems einzustellen. Intel-CEO Bob Swan bestätigte sogar gegenüber dem Wall Street Journal, dass diese Entscheidung aufgrund der Annäherung von Apple und Qualcomm getroffen wurde. Seitdem sucht Intel nach strategischen Alternativen für sein derzeit defizitäres Modemgeschäft.

„Wir haben externe Berater eingestellt, die uns helfen, strategische Optionen für unser drahtloses 5G-Telefongeschäft zu bewerten“, teilte Intel auf Nachfrage von News.com mit. „Wir haben sowohl mit unserem Portfolio an drahtlosen Modemprodukten als auch mit unserem geistigen Eigentum Werte geschaffen.“ Das Interesse an Intels 5G-Modemgeschäft sei groß. Zu möglichen Interessenten äußerte sich Intel indes nicht.

Schon länger wird vermutet, dass Apple eigene Modemchips für kommende iPhones entwickeln will. So stieß The Information bereits im Dezember 2018 auf eine Stellenausschreibung von Apple für einen Systemarchitekt für Mobilfunkmodems. Ende April hieß es zudem, Apple habe tatsächlich mit Intel über den Kauf der Mobilfunksparte verhandelt – das Interesse sei aber inzwischen abgekühlt.

Der Analyst Patrick Moorhead von Moor Insights schätzte zu dem Zeitpunkt, dass Intel mit der Modem-Sparte jährlich eine Milliarde Dollar verliert. Der Verkauf soll ihm zufolge Mitarbeiter, Patente und Modem-Designs für verschiedene Mobilfunkgenerationen umfassen

Für einen Verkauf der Modem-Sparte an Apple spricht auch, dass Apple bereits einige ehemalige Infineon- beziehungsweise Intel-Mitarbeiter aus der Modem-Sparte beschäftigt. Darauf weist AppleInsider hin. Dazu soll auch Stefan Wolff gehören, ehemaliger Geschäftsführer von Intels deutscher Modem-Sparte.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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