Categories: Unternehmen

Handelsstreit könnte Apples Gewinn einbrechen lassen

Apples Gewinn könnte um 29 Prozent einbrechen, sollte der sich verschärfende Handelskrieg mit den USA dazu führen, dass China den Verkauf von Produkten des iPhone-Herstellers im eigenen Land verbietet. Das schätzt Goldman-Sachs-Analyst Rod Hall und verweist außerdem darauf, dass sich auch Apples Lieferkette überwiegend in China befindet – bis hin zur Endmontage von iPhones bei Foxconn.

„Investoren haben uns nach Apples finanzieller Abhängigkeit von China gefragt angesichts eines möglichen Verbots von Apples Produkten als Vergeltungsmaßnahme für die am letzten Freitag angekündigten US-Genehmigungsauflagen für Huawei“, heißt es in einer Mitteilung des Analysten. Laut Hall erzielt der iPhone-Hersteller in China 17 Prozent seiner Umsätze, aber aufgrund der dort verkauften Geräte mit hoher Marge 29 Prozent seiner Gewinne.

Im schlimmstmöglichen Fall für Apple könnte China sogar dessen Möglichkeiten einschränken, dort zu produzieren. Das erscheint jedoch wenig wahrscheinlich, da es zugleich einen erheblichen Schaden für die chinesische Wirtschaft bedeutete.

„Sollte China die iPhone-Herstellung in jeglicher Weise einschränken, dann glauben wir nicht, dass das Unternehmen ein großes iPhone-Volumen kurzfristig in Länder außerhalb von China verlagern könnte“, so Rod Hall weiter. „Maßnahmen, die Apples Produktion aus China verdrängen, könnten allerdings negative Auswirkungen auf Chinas Tech-Ökosystem sowie die örtliche Beschäftigung haben.“

Doch schon weiter verringerte Umsätze in China träfen den iPhone-Hersteller hart. Schon für das vierte Quartal 2018 meldeten Marktforscher einen um fast 30 Prozent geschrumpften Smartphoneabsatz Apples in China. Für ein weiteres Abdriften könnte die aufgeheizte Stimmung nach den US-Sanktionen gegen den chinesischen Apple-Rivalen Huawei sorgen, deren Folgen sich noch zunehmend ausweiten.

Beflügelt von patriotischen Gefühlen nach dem amerikanischen Vorgehen gegen Huawei, kommt in Chinas Social Media eine Boykott-Stimmung gegen Apple auf. Apples Probleme in China könnten sich verschärfen, da inzwischen selbst eingeschworene iPhone-Fans beginnen, die Seiten zu wechseln.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Cybersicherheit in KMUs: Es herrscht oft Aufholbedarf

Cyberangriffe auf Unternehmen sind längst keine Seltenheit mehr. Immer häufiger müssen sich Betriebe gegen die…

13 Minuten ago

Chrome 124 schließt 23 Sicherheitslücken

Darunter ist ein weiterer Sandbox-Escape. Angreifer können unter Umständen aus der Ferne Schadcode einschleusen und…

3 Stunden ago

Plus 8 Prozent: Gartner hebt Prognose für IT-Ausgaben an

Sie steigt auf 8 Prozent Wachstum in diesem Jahr. Der Bereich IT-Services wächst in diesem…

17 Stunden ago

Hacker verbreiten neue Windows-Backdoor per Word-Add-in

Die Hintermänner stammen mutmaßlich aus Russland und haben staatliche Unterstützung. Die Backdoor Kapeka wird seit…

17 Stunden ago

Brand-Phishing: Microsoft und Google im ersten Quartal weiter führend

Cyberkriminelle haben auf Zahlungs- und Zugangsdaten abgesehen. LinkedIn landet auf dem ersten Platz. Zudem verhelfen…

18 Stunden ago

Firefox 125 verbessert PDF Viewer und Sicherheit

Texte können nun im PDF Viewer farblich markiert werden. Firefox blockiert zudem mehr verdächtige Downloads…

1 Tag ago