Google droht weitere Untersuchung der EU

Diesmal geht es um die Nutzung persönlicher Daten für Werbezwecke. Auslöser ist eine Beschwerde des Browseranbieters Brave. Er vermutet, dass Googles Datensammlung gegen die DSGVO verstößt.

Die irische Datenschutzbehörde untersucht derzeit Googles Sammlung persönlicher Daten für Online-Werbung. Das geht aus einer gestern veröffentlichten Ankündigung der Data Protection Commission hervor. Sie will herausfinden, ob die Datensammlung der Datenschutzgrundverordnung entspricht.

Google (Bild: Google)„In Bezug auf die Verarbeitung personenbezogener Daten durch Google Ireland Limited im Rahmen des Online-Werbeaustausches wurde eine gesetzliche Untersuchung gemäß Paragraph 110 des Data Protection Act 2018 eingeleitet“, teilte die Behörde mit. Die Untersuchung beschäftigt sich vor allem mit der „Verarbeitung personenbezogener Daten, die in jeder Phase einer Werbeaktion durchgeführt wird“.

Auslöser der Untersuchung ist eine Beschwerde, die der Browserentwickler Brave bereits im September eingereicht hatte. Er unterstellt, dass die Übermittlung persönlicher Daten an Unternehmen, die für personalisierte Anzeigen bieten, gegen die DSGVO verstößt. Zu dem Zeitpunkt bestritt Google jegliches Fehlverhalten.

Brave bezeichnete die Untersuchung der irischen Datenschützer nun als Beginn einer Reform des Geschäfts mit Online-Werbung. „Wir müssen Online-Anzeigen ändern, um die Privatsphäre zu schützen und Werbetreibende und Verlage vor rechtlichen Risiken der DSGVO zu schützen“, sagte Johnny Ryan, Chief Policy and Industry Relations Officer bei Brave.

Skandale wie der Missbrauch von Facebook-Daten durch Cambridge Analytica und anhaltende Kritik beispielsweise an Googles Umgang mit Standortdaten seiner Nutzer haben bei beiden Firmen inzwischen ein Umdenken eingeleitet. So schrieb Google-CEO Sundar Pichai Anfang des Monats in einem Beitrag für die New York Times, dass Privatsphäre kein „Luxusgut“ sein dürfe. „Wir müssen uns auch gegen die Annahme wehren, dass Produkte mehr Daten benötigen, um hilfreich sein zu können.“

In diese Richtung äußerte sich auch in der vergangenen Woche Prabhakar Raghavan, Senior Vice President für Advertising bei Google. Bei einer Veranstaltung mit mehr als 5000 Werbepartnern forderte er, Google solle möglichst wenig persönliche Daten für Werbezwecke einsetzen. „Wer immer den Markt auch in fünf Jahren anführen wird, es werden diejenigen sein, die am vertrauenswürdigsten sind“, sagte er.

Whitepaper

SAP S/4HANA trifft ECM: Was Sie für eine erfolgreiche Migrationsstrategie beachten sollten

Ceyoniq beleutet in diesem Whitepaper anhand von sechs Thesen die wichtigsten Aspekte zum Thema und gibt Tipps für eine erfolgreiche Migrationsstrategie.

Themenseiten: European Commission, Google, Kartell, Politik

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

1 Kommentar zu Google droht weitere Untersuchung der EU

Kommentar hinzufügen
  • Am 1. Juni 2019 um 23:28 von Dragan

    Es ist spannend das Prabhakar das sagt denn Google hat gerade fast der ganzen IT-Branche verboten auf Google Adwords zu werben. Zahlreichen anderen Branchen übrigens auch. Google gefährdet die ganze IT-Branche gerade. Wir hoffen bloß das die Behörden bei uns wegen der neuen Google Ads Policy endlich reagieren. Wir haben diesbezüglich in unserem Unternehmesblog dazu Stellung genommen.

    Freue mich auf weitere Berichte in dieser Richtung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *