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Android Q: Google veröffentlicht Beta 2

Google hat eine neue Vorabversion seines kommenden Mobilbetriebssystem Android Q veröffentlicht. Die Beta 2 steht für alle kompatiblen Smartphones wie das Pixel 3 zur Verfügung. Sie bietet zahlreiche Neuerungen gegenüber der Beta 1. Diese beinhalten Veränderungen an der Oberfläche sowie neue Funktionen für Bedienung und anderen Einstellungen. Darüber hinaus enthält Android Q Beta 2 ein aktualisiertes SDK für Entwickler. Es verfügt über die neuesten Bugfixes, Optimierungen und API-Updates für Android Q sowie die Sicherheitspatches vom April 2019.

Datenschutzfunktionen

Mit den neuen Datenschutzfunktionen will Google für mehr Transparenz sorgen und Nutzer in die Lage versetzen, mehr Kontrolle und eine Sicherung personenbezogener Daten über Plattformen und Apps hinweg auszuüben. Mit Scoped Storage können Apps ihre eigene Sandbox nutzen, aber sie benötigen neue Berechtigungen, um auf gemeinsame Sammlungen für Fotos, Videos und Audio zuzugreifen. Anwendungen, die Dateien in gemeinsamen Sammlungen verwenden, wie Foto- und Videogalerien, Medienbrowser und Dokumentenspeicherung, können sich unter Scoped Storage anders verhalten.

Um den Benutzern mehr Kontrolle über ihre Dateien zu geben und das Durcheinander der Dateien zu begrenzen, ändert Android Q, wie Apps auf Dateien auf dem externen Speicher des Geräts zugreifen können. Android Q ersetzt die Berechtigungen READ_EXTERNAL_STORAGE und WRITE_EXTERNAL_STORAGE durch feinkörnigere, medienspezifische Berechtigungen, und Anwendungen, die auf ihre eigenen Dateien auf einem externen Speichermedium zugreifen, benötigen keine besonderen Berechtigungen. Diese Änderungen wirken sich darauf aus, wie Anwendungen Dateien auf einem externen Speicher speichert und darauf zugreift.

Blasen: eine neue Art der Multitask-Funktionalität

Mit der systemweiten Unterstützung von Blasen (Bubbles) erweitert Android Q die Fähigkeiten beim Multitasking. Verschiedene Apps haben bereits von Grund auf ähnliche Interaktionen integriert. Mit der Intregration dieser Funktion will Google ein einheitliches Benutzererlebnis für alle Apps schaffen. Blasen sollen Benutzern helfen, Informationen zu priorisieren und mit einer anderen App interagieren, ohne dass die Hauptanwendungen verlassen wird.

Danke Blasen soll die Produktivität steigen: Sie sollen Benutzern helfen, Informationen zu priorisieren und mit einer anderen App zu interagieren, ohne dass die Hauptanwendung verlassen wird (Bild: Google).

Blasen sieht Google als ideale Funktionserweiterung für Messaging, da sie es den Benutzern ermöglichen, auf wichtige Konversationen schnell zuzugreifen. Darüber hinaus bieten sie einen komfortablen Überblick über laufende Aufgaben und Aktualisierungen wie Telefonate oder Ankunftszeiten. „Wir haben Blasen auf dem Benachrichtigungssystem von Android aufgebaut, um eine vertraute und einfach zu bedienende API für Entwickler bereitzustellen. Um eine Blase durch eine Benachrichtigung zu senden, müssen Entwickler eine BubbleMetadata hinzufügen, indem sie setBubbleMetadata aufrufen. Innerhalb der Metadaten lässt sich die Activity bereitstellen, die als Inhalt innerhalb der Blase angezeigt wird, zusammen mit einem Symbol und einer zugehörigen Person“, schreibt Dave Burk, VP of Engineering, zur neuen Beta. Allerdings verfügen Blasen in der Beta 2 noch nicht über sämtliche geplanten Features.

Emulator für faltbare Geräte

Android Q wird standardmäßig auch faltbare Smartphones wie das Galaxy Fold unterstützen. Damit Entwickler ihre Apps an die neue Geräteklasse anpassen können, steht mit Android Studio 3.5 im Canary Release Channel eine entsprechende Entwicklungsumgebung zur Verfügung. Entwickler können damit ein faltbares virtuelles Gerät erzeugen, das über einen 7,3 Zoll (4,6 Zoll gefaltet) oder ein 8 Zoll (6,6 Zoll gefaltet) großes Display verfügt. In jeder Konfiguration stellt der Emulator Bildschirmsteuerungen zur Verfügung, um das Ein- und Ausklappen, die Ausrichtung und schnelle Aktionen auszulösen.

Außerdem erlaubt Android Q Beta 2 für Apps eine bessere Kontrolle zur Erfassung von Audiosignalen. Die MicrophoneDirection API kann verwendet werden, um eine bevorzugte Richtung des Mikrofons bei einer Audioaufnahme festzulegen. Wenn der Benutzer beispielsweise ein „Selfie“-Video aufnimmt, kann das frontseitige Mikrofon (falls vorhanden) mit setMicrophoneDirection(MIC_DIRECTION_FRONT) für die Audioaufnahme angefordert werden. Zusätzlich bietet diese API eine standardisierte Möglichkeit, zoombare Mikrofone zu steuern, so dass eine App die Kontrolle über die Dimension des Aufnahmefeldes mit setMicrophoneFieldDimension(float) hat.

In der zweiten Beta hat Google außerdem die Gestensteuerung angepasst. Sie orientiert sich an der des iPhones, ist jedoch noch nicht so gut umgesetzt. Unter Android bietet Xiaomi eine von vielen als beste erachtete Gestensteuerung, da diese sehr intuitiv gestaltet ist und keine lange Lernphase benötigt. Schaut man sich hingegen die Google-Variante an, stellt man schnell fest, dass diese für eine perfekte Bedienung noch einen langen Weg vor sich hat. Außerdem bietet sie standardmäßig noch keine Konfigurationsoptionen. Lediglich eine manuelle Justierung über adb ist möglich.

Features wie der geplante Dark Mode lassen sich wie bei der Beta 1 nur manuell aktivieren.

    Dark Mode einschalten: adb shell settings put secure ui_night_mode 2
    Dark Mode ausschalten: adb shell settings put secure ui_night_mode 1

Auch steht der Desktop-Modus in der aktuellen Beta noch nicht zur Verfügung. Dafür ist eine noch nicht funktionsfähige App integriert, die für die Anpassung von Farbgebung, Icons und Systemschrift vorgesehen ist. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Funktionen, die derzeit bereits in den Entwicklereinstellungen zur Verfügung stehen. Diese Theme-App könnte also in der Endfassung von Android Q zum Lieferumfang gehören.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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