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IDC: iPhone-Verkäufe in China brechen um fast 20 Prozent ein

IDC hat Zahlen für den chinesischen Smartphonemarkt im vierten Quartal 2018 vorgelegt. Den auf Weibo veröffentlichten und von der South China Morning Post aufgegriffenen Daten zufolge ist Apples Absatz in der Volksrepublik in dem Zeitraum um 19,9 Prozent eingebrochen. Trotzdem verbesserte sich das Unternehmen aus Cupertino von Rang fünf auf vier, da der lokale Anbieter Xiaomi mit minus 34,9 Prozent ein noch schlechteres Ergebnis ablieferte.

Entgegen dem allgemeinen Trend – insgesamt schrumpfte der Markt in China um 9,7 Prozent – entwickelte sich vor allem Huawei. Der chinesische Branchenführer steigerte seine Verkaufszahlen um 23,3 Prozent und vergrößerte damit auch den Abstand auf seine direkten Verfolger Oppo und Vivo. Die verteidigen ihre jeweiligen zweiten und dritten Plätze, erzielten aber auch nur ein geringes Wachstum von 1,5 beziehungsweise 3,1 Prozent.

Im Weihnachtsquartal hatte Apple einen Umsatzrückgang von 5 Prozent gemeldet. Dafür machte CEO Tim Cook schon im Vorfeld den schwachen chinesischen Markt verantwortlich, der wiederum vor allem die iPhone-Sparte belastete. Ihr Umsatz ging um 15 Prozent auf 51,98 Milliarden Dollar zurück. Bei einer Telefonkonferenz zur Bilanz des ersten Fiskalquartals räumte Cook jedoch ein, dass die hohen Preise in einigen Ländern mitverantwortlich für die aktuelle iPhone-Schwäche waren.

IDC sieht dem Bericht zufolge in Apples Preispolitik sogar den Hauptgrund für das schwache Ergebnis in China. „Das Ungleichgewicht zwischen den zunehmend schwierigen Marktbedingungen und Apples hohen Produktpreisen haben zu rückläufigen iPhone-Lieferungen im chinesischen Markt geführt“, zitiert die Zeitung aus dem IDC-Bericht.

Eine erste Reaktion zeigte der chinesische Markt bereits im Januar. Zwei der größten E-Commerce-Plattformen in China senkten die Preise für mehrere iPhone-Modelle um bis zu 20 Prozent. Apple kündigte indes an, durch Währungsschwankungen bedingte Preisaufschläge in einigen Regionen wieder zurückzunehmen, um den Absatz anzukurbeln.

Weltweit sank der Smartphoneabsatz im vierten Quartal um 4,9 Prozent. IDC beschrieb die Situation im Markt als „Chaos“. „Abgesehen von einer Handvoll wachstumsstarker Märkte wie Indien, Indonesien, Korea und Vietnam haben wir im Jahr 2018 nicht viele positive Aktivitäten gesehen. Wir glauben, dass hier mehrere Faktoren eine Rolle spielen, darunter die Verlängerung von Austauschzyklen, gestiegene Durchdringungsraten in vielen großen Märkten, politische und wirtschaftliche Unsicherheit und wachsende Frustration der Verbraucher über kontinuierlich steigende Preispunkte“, kommentierte IDC Anfang des Monats.

Apple behauptete sich jedoch hinter Samsung mit einem Marktanteil von 14,9 Prozent. Seine Absatzzahlen verschlechterten sich laut IDC weltweit um 3,2 Prozent auf 208,8 Millionen Einheiten. Samsung soll sogar nur 292,3 Millionen Smartphones verkauft haben, was einem Minus von 8 Prozent entsprechen soll.

Im Wachstumsmarkt Indien, dem zweitgrößten Smartphonemarkt, spielt Apple indes keine wichtige Rolle. Dort kletterten die Verkäufe um 14,5 Prozent auf 142,3 Millionen Einheiten. Das zweitgrößte Wachstum erzielte Xiaomi mit 58,6 Prozent. Seinen Marktanteil steigerte das chinesische Unternehmen um acht Punkte auf 28,9 Prozent. Ein größeres Plus verbuchte der chinesische Anbieter Transsion, der seinen Absatz um 75,9 und seinen Marktanteil auf 4,5 Prozent steigerte.

Apple erwähnt IDC in seinem Bericht über den indischen Markt nur an einer Stelle: In der Preisklasse über 700 Dollar überholte Samsung im Weihnachtsquartal mit seinem aktuellen Flaggschiff Galaxy S9 die iPhone-Produktpalette von Apple.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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