Categories: MobileSmartphone

Facetime-Bug macht iPhones zu Abhörgeräten

In Apples Video-Chat-App FaceTime steckt ein sehr schwerwiegender Fehler, für den es bisher noch kein Update gibt. Der Bug erlaubt es unter Umständen, beliebige Personen per FaceTime anzurufen und eine aktive Audioverbindung herzustellen, noch bevor der Angerufene das Gespräch angenommen hat. Apple hat inzwischen ein Update angekündigt und die anfällige Gruppenfunktion von FaceTime serverseitig abgeschaltet.

Wie 9to5Mac berichtet, betrifft der Fehler alle Geräte mit iOS 12.1 und neuer. Die Schwachstelle ist demnach leicht reproduzierbar: Ein Nutzer muss lediglich einen Kontakt auswählen, einen Videoanruf starten und während des Wählvorgangs von unten über seinen Bildschirm wischen, um eine weitere Person zu dem Gespräch hinzuzufügen.

Allerdings muss dann kein Dritter, sondern der Anrufer selbst hinzugefügt werden. Dadurch wird ein Gruppenanruf ausgelöst und das Mikrofon des iPhone des ursprünglich Angerufenen aktiviert, selbst wenn der das Gespräch noch gar nicht angenommen hat.

The Verge fand zudem heraus, dass der Angerufene ohne sein Wissen zusätzlich eine Videoüberwachung auslösen kann. Drückt er die Power-Taste oder einen Lautstärke-Button, um das Gespräch abzuweisen, wird stattdessen die Frontkamera aktiviert, die anschließend das Bild an den Anrufe überträgt – ohne dass dies dem Angerufenen angezeigt wird.

Apple hat die Gruppenfunktion von Facetime abgeschaltet, um einen Missbrauch der App zu verhindern (Screenshot: ZDNet.de)9to5Mac weist darauf hin, dass die Abschaltung der Gruppenfunktion von FaceTime offenbar schrittweise erfolgt. Nach der Ankündigung auf Apples System-Status-Website soll es einigen Nutzern immer noch möglich gewesen sein, den Bug selbst zu reproduzieren. Wer sich absolut verlässlich vor einer ungewollten Abhöraktion schützen möchte, sollte vorübergehend in den iOS-Einstellungen FaceTime vollständig deaktivieren.

Whitepaper

SAP S/4HANA trifft ECM: Was Sie für eine erfolgreiche Migrationsstrategie beachten sollten

Ceyoniq beleutet in diesem Whitepaper anhand von sechs Thesen die wichtigsten Aspekte zum Thema und gibt Tipps für eine erfolgreiche Migrationsstrategie.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Jeder zweite hat Probleme mit Internetanbieter

Laut EY haben innerhalb eines Jahres 22 Prozent der Haushalte ihren Provider gewechselt – nirgendwo…

1 Tag ago

Tech-Unternehmen in Deutschland blicken mit Sorge auf die USA

Bitkom-Umfrage zeigt: 78 Prozent befürchten durch Trump-Sieg Schaden für die deutsche Wirtschaft.

1 Tag ago

Support-Ende von Windows 10: Microsoft hält an TPM 2.0 für Windows 11 fest

Der Sicherheitschip ist laut Microsoft eine „Notwendigkeit“. Die Hardwareanforderungen für Windows 11 führen allerdings weiterhin…

1 Tag ago

IONOS führt Preisrechner für Cloud-Dienste ein

Wer die Cloud-Angebote des IT-Dienstleisters nutzen will, kann ab sofort die Kosten noch vor Bereitstellung…

2 Tagen ago

Jahresrückblick: 467.000 neue schädliche Dateien täglich

Die Zahl der neuen schädlichen Dateien steigt seit 2021 kontinuierlich. 93 Prozent der Angriffe nehmen…

2 Tagen ago

Kaspersky-Prognose: Raffiniertere Deepfakes und mehr Abo-Betrug

Die zunehmende KI-Verbreitung erschwere die Erkennung von Fälschungen. Gleichzeitig begünstige der Abo-Trend das Aufkommen neuer…

3 Tagen ago