Necuno stellt Linux-„Smartphone“ mit KDE-Oberfläche vor

Das bisher unbenannte Gerät setzt auf einen ARM-Prozessor mit vier Kernen von NXP und ein 5,5-Zoll-Display. Hardware und Software sind nach Angaben des Herstellers Open Source. Zum Start kommuniziert das Gerät allerdings nur mit WLAN- und Ethernet-Netzwerken.

Das finnische Start-up Necuno Solutions hat ein mobiles Gerät angekündigt, auf dem ein Linux-Betriebssystem mit der von KDE entwickelten Oberfläche Plasma Mobile laufen soll. Dabei soll es sich um eine „echte Open-Source-Hardware-Plattform“ handeln, deren Schwerpunkt auf Sicherheit und Datenschutz liegt. Zum Start wird das Gerät allerdings noch nicht in der Lage sein, sich mit einem Mobilfunknetz zu verbinden.

„Um Ihre Daten sicher zu machen, ist es unser Ziel, Ihnen ein hundertprozentiges Open-Source-Gerät zu bieten, vom Metal bis zum Pixel, von der Hardware bis zur Software“, heißt es auf der Necuno-Website. „In der heutigen Welt wird die Bedeutung der Privatsphäre und der Informationssicherheit vernachlässigt.“ iPhone und Android-Smartphones seien zwar auf Nutzerfreundlichkeit ausgerichtet, würden aber von persönlichen Daten angetrieben. „Wir brauchen Ihre Daten nicht. Wir sind hier, um sie zu schützen, und das ist, was uns antreibt.“

Necuno Device mit KDE-Oberfläche (Bild: Necuno)Bei der Technik müssen Nutzer Abstriche in Kauf nehmen. Liliputing weist darauf hin, dass es sich bei dem Prozessor i.MX6 Quad, der über vier ARM-Cortex-A9-Kerne verfügt, um ein älteres Modell handelt. Laut Necuno fiel die Wahl auf dieses Modell und nicht den aktuellen i.MX8, weil dafür freie und offene Software sowie ein freier softwarebeschleunigter Treiber für die integrierte Etnaviv-GPU zur Verfügung stehe.

Zur Größe es Arbeitsspeichers sowie des internen Speichers machte das finnische Unternehmen indes keine Angaben. Das Touch-Display soll 5,5 Zoll groß sein und in einem Aluminium-Gehäuse stecken. Neben einer Ein/Aus-Taste und den üblichen Lautstärketasten soll das mobile Gerät von Necuno noch eine frei programmierbare Taste bieten. Externe Geräte lassen sich per Micro-USB anschließen – Kopfhörer über einen 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss.

Verbindungen nach außen nimmt das Gerät per WLAN auf, das wiederum über einen SDIO-Steckplatz integriert wird. Es soll sich aber auch mit einem Ethernet-Netzwerk verbinden. Eine Mobilfunkverbindung per LTE stellen die Entwickler zudem in Aussicht.

Plasma von KDE ist einer Pressemitteilung von Necuno zufolge eine grafische Nutzeroberfläche, die unter einer Open-Source-Lizenz steht. Plasma Mobile wiederum ist eine für Smartphones und andere mobile Geräte optimierte Version. Sie wird auch von Purism für das Librem 5 benutzt, das 2019 in den Handel kommt und derzeit für 599 Dollar vorbestellt werden kann. In welcher Preislage das mobile Gerät von Necuno einzuordnen ist, ließ der Hersteller offen.

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2 Kommentare zu Necuno stellt Linux-„Smartphone“ mit KDE-Oberfläche vor

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  • Am 3. Dezember 2018 um 22:16 von T M

    Ah, wieder ein neues Rad für den Wagen, welcher bereits einen Kofferraum voller Ersatzräder hat. Warum nicht einfach eine bestehende Open Source Lösung nutzen und Teil einer Community werden? Sich selbst eine Community aufzubauen ist mit so einem bescheidenen Projekt zum Scheitern verurteilt.

    Sailfish OS von der ebenfalls finnischen Firma Jolla bietet eine solide Basis mit einer soliden Community an Programmierern und Interessenten, nur hier fehlt es für den Consumer-Markt an einem Hardware-Distributor.

    Open Source funktioniert nicht ohne Community.

    • Am 23. Dezember 2018 um 1:31 von X H

      Also hinter KDE Plasma ist eine riesen Community weil es bereits ein Desktop Umgebung ist & natürlich die KDE community noch mehr macht. Das StartUp unterstützt damit bereits auf diese große community…
      Sailfish OS wäre an sich ganz toll, aber für Android apo support muss man extra zahlen. Plasma Mobile sowie UBPorts sollen das mit Anbox kostenlos zur Verfügung stellen sowie hoffentlich sehr viele Geräte unterstützen.
      Und ganz nebenbei geht es bei Open Source nicht darum, auf das erste funktionierende Pferd zu setzen…

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