IBM kauft Red Hat für 34 Milliarden Dollar

Der Kaufpreis liegt bei 190 Dollar je Red-Hat-Aktie in bar. Eigentlich ist der Open-Source-Anbieter derzeit mit 20,5 Milliarden Dollar bewertet. IBM will Red Hat als eigenständige Abteilung innerhalb der Hybrid-Cloud-Sparte weiterführen.

IBM hat eine verbindliche Vereinbarung zur Übernahme des Linux-Anbieters Red Hat getroffen. Der Kaufpreis beläuft sich auf 190 Dollar pro Aktie in bar. Damit hat die Transaktion ein Volumen von 34 Milliarden Dollar. Es ist zudem die bisher größte Akquisition im Bereich Linux oder Open Source. Red Hat, das als größter Linux-Anbieter im Enterprise-Segment gilt, wurde bisher mit rund 20,5 Milliarden Dollar bewertet.

Allerdings steht für die IBM-Chefin Ginni Rometty nicht Linux, sondern Red Hats Cloud-Geschäft bei der Übernahme im Mittelpunkt. „Die Übernahme von Red Hat ist ein Wendepunkt. Es verändert alles am Cloud-Markt. IBM wird der weltweit führende Hybrid-Cloud-Anbieter werden und Unternehmen die einzige offene Cloud-Lösung anbieten, die den vollen Wert der Cloud für ihre Unternehmen erschließt“, wird Rometty in einer Pressemitteilung zitiert.

Whitehurst und Rometty (Bild: IBM)Red-Hat-CEO Jim Whitehurst und IBM-CEO Ginni Rometty (Bild: IBM)Die meisten Unternehmen hätten bisher nur etwa 20 Prozent ihres Wegs in die Cloud abgeschlossen – sie mieteten vor allem Rechenleistung in der Cloud, um Kosten zu senken. „Bei den nächsten 80 Prozent geht es darum, den realen Geschäftswert zu steigern und das Wachstum voranzutreiben. Das ist das nächste Kapitel in der Cloud. Es erfordert die Umstellung von Geschäftsanwendungen auf eine hybride Cloud, die Extraktion von mehr Daten und die Optimierung aller Bereiche des Unternehmens, von der Lieferkette bis zum Vertrieb.“

Red-Hat-CEO Jim Whitehurst betonte, dass Open Source die erste Wahl für moderne IT-Lösungen sei. Er sei sehr stolz auf die Rolle, die Red Hat bei der Etablierung von Open Source in Unternehmen gespielt habe. „Die Zusammenarbeit mit IBM wird uns mehr Reichweite, Ressourcen und Fähigkeiten bieten, um die Bedeutung von Open Source als Grundlage für die digitale Transformation zu beschleunigen und Red Hat einem noch breiteren Publikum zugänglich zu machen – und das alles unter Beibehaltung unserer einzigartigen Kultur und unseres unerschütterlichen Engagements für Open-Source-Innovationen.“

Red Hat soll künftig als eigenständige Abteilung innerhalb von IBMs Hybrid-Cloud-Team agieren. IBM bekennt sich zudem zu Red Hat als Open-Source-Entwickler und Teil der Open-Source-Community. So soll Red Hat weiterhin Initiativen wie Patent Promise, GPL Cooperation Commitment, Open Invention Network und LOT Network unterstützen. Auch das aktuelle Produktportfolio von Red Hat soll fortgeführt werden, unter der Leitung des aktuellen CEO Jim Whitehurst und seines Management-Teams. Auch der Firmensitz von Red Hat soll beibehalten werden.

Die Vorstände von IBM und Red Hat haben dem Zusammenschluss bereits zugestimmt. Es steht allerdings noch die Genehmigung der Red-Hat-Aktionäre sowie der zuständigen Regulierungsbehörden aus. Der Abschluss der Transaktion ist für die zweite Jahreshälfte 2019 geplant.

ANZEIGE

IT-Kosten im digitalen Zeitalter optimieren – Nutzen Sie innovative Technologien und generieren Sie neue Geschäftschancen

Erfahren Sie in diesem Whitepaper von Konica Minolta, wie sich durch die Nutzung innovativer Technologien neue Geschäftschancen generieren lassen. Jetzt herunterladen!

Themenseiten: Cloud-Computing, IBM, Linux, Open Source, Red Hat, übernahme

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

2 Kommentare zu IBM kauft Red Hat für 34 Milliarden Dollar

Kommentar hinzufügen
  • Am 29. Oktober 2018 um 18:21 von Falk

    Interessant. Der Cloud Markt ist mE der spannendste und zukunftsträchtigste den es gibt.

  • Am 30. Oktober 2018 um 13:02 von C

    Diese Übernahme dient primär den RH Gründern & Aktionären (Cash machen & mitnehmen), etwaig kann IBM auch davon profitieren wobei man sich fragen muss, welcher Kredit-Geber dahinter steckt, denn IBM kann mit Eigen-Mitteln diese Übernahme nicht stemmen.

    Für die RH Kunden wird es langfristig schlechter aussehen. Die haben die Show dann zu bezahlen. Ob die Produkt-Qualität darunter leiden wird, muss man ebenso abwarten. Kein guter Tag für die OSS-Bewegung, wenn die großen US-Konzerne die OSS-Perlen an sich reißen (siehe MS und GitHub).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *