Windows 10 Version 1809: Oktober-Patchday legt einige HP-Systeme lahm

Microsoft droht möglicherweise neuer Ärger mit dem Oktober-2018-Update für Windows 10. Einige Nutzer von HP-Computern, die das Upgrade bereits erfolgreich durchgeführt haben, berichten nun laut Windows Latest, dass das am Dienstag veröffentlichte kumulative Update für Windows 10 Version 1809 (Build 17763.55) nach der Installation einen Absturz des Systems auslöst. Offenbar sind aber auch Nutzer von Windows 10 Version 1803 betroffen.

Entsprechende Fehlermeldungen haben Leser des Blogs Bleeping Computer eingereicht. Aus ihnen geht hervor, dass ein Windows-Treiber für den Absturz verantwortlich ist. Es soll sich um den Treiber GpqKbFiltr.sys handeln, einen Tastatur-Treiber, der zur Software HP Quick Launch Buttons gehört.

Ein Nutzer des Microsoft-Support-Forums will zudem von einem Support-Mitarbeiter des Unternehmens erfahren haben, dass Microsoft das Problem bekannt ist. Es soll aber auch Systeme anderer Hersteller wie Dell betroffen sein. Deswegen habe man die Verteilung des Builds 17763.55 beziehungsweise des Updates KB4464330 vorübergehend eingestellt. Auf Nachfrage soll der Support-Mitarbeiter bestätigt haben, dass die Abstürze eines von inzwischen mindestens zwei bekannten Problemen des Updates seien.

Eine Behelfslösung ist offenbar das Löschen des betroffenen Treibers. Allerdings meldeten sich auch Reddit und auch bei Bleeping Computer Nutzer, die von den Abstürzen betroffen sind und den Treiber nicht auf ihrem System haben. Zudem soll die Löschung des Treibers nicht in jedem Fall dafür sorgen, dass Windows wieder ordnungsgemäß startet.

Bereits das Oktober-2018-Update hatte Microsoft herbe Kritik eingebracht, weil es bei einigen Nutzern die Inhalte von persönlichen Ordnern wie Dokumente löschte. Gregg Keizer von Computerworld ging sogar so weit, Microsoft vorzuwerfen, es habe die Nutzer von Windows-10-Home zu „Laborratten“ gemacht, die neue Versionen und Updates testen müssten. Tatsächlich war es zuletzt mehrfach vorgekommen, dass Microsoft Teile seiner monatlichen Patches vorübergehend zurückziehen musste, um von Nutzern entdeckte Fehler zu beseitigen.

Zumindest die Rückmeldungen von Windows-Insidern will Microsoft künftig besser bearbeiten. Um zu verhindern, dass Fehler die die Löschung eigener Dateien auch tatsächlich von Microsoft-Mitarbeitern beachtet und bearbeitet werden, können Insider ihre Kommentare und Fehlerberichte künftig mit einem Schweregrad bewerten. So will Microsoft sicherstellen, dass auch Bugs, die nur von sehr wenigen Nutzern gemeldet werden, die benötigte Aufmerksamkeit erhalten. Ob die Insider das System allerdings wie vorgesehen verwenden werden und nicht pauschal alle Fehler als schwerwiegend einstufen, damit ihre persönlichen Verbesserungsvorschläge beachtet werden, bleibt abzuwarten.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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