Categories: MobileSmartphone

Google schaltet versehentlich Energiesparmodus auf Smartphones ein

Zahlreiche Nutzer von Android 9 Pie waren gestern nicht wenig überrascht, als der Energiesparmodus ihrer Smartphones ohne ihr Zutun eingeschaltet wurde. Das war selbst bei voll geladenen Geräten der Fall. In den Einstellungen konnten sie feststellen, dass eine automatische Aktivierung selbst bei einer Akkuladung von 99 Prozent eingestellt war.

Das war schon deshalb mehr als überraschend, weil die Nutzer selbst seit Android 9 die Auslöseschwelle flexibel über einen Schieberegler einstellen können – aber niemals über 75 Prozent hinaus. Die übliche Voreinstellung liegt bei nur 15 Prozent.

In Foren der Social-News-Plattform Reddit tauschten sich schon bald tausende betroffene Nutzer von Android-Pie-Smartphones wie Google Pixel und Essential aus. Auch andere Geräte wie ein Nokia 7.1 Plus und ein OnePlus 6 traf es – ihnen allen gemein war stets, dass sie bereits mit Googles neuestem Mobilbetriebssystem liefen.

„Einige von euch haben vielleicht bemerkt, dass der Energiesparmodus heute automatisch angestellt wurde“, bestätigte schließlich ein Google-Vertreter das Versehen auf Reddit und entschuldigte sich für die entstandene Verwirrung. „Das war ein internes Experiment, um Batterie-Sparfunktionen zu testen, das versehentlich bei mehr Nutzern als beabsichtigt ausgerollt wurde. Wir haben jetzt den Energiesparmodus auf die Standardeinstellung zurückgesetzt. Bitte konfiguriert es nach Belieben.“

Der Vorfall zeigt, dass die Android-Entwickler weiter an Verbesserungen in Sachen Laufzeit arbeiten, obwohl Android 9 Pie hier schon mit Neuerungen aufwartete. So wurde bereits zusammen mit DeepMind ein künstliches neuronales Netz implementiert, um vorherzusagen, welche Anwendungen in den nächsten Stunden wahrscheinlich verwendet und welche erst später genutzt werden. Mit diesem Wissen passt sich Android den Nutzungsmustern des Anwenders an, sodass es nur für die Apps Akkuleistung zur Verfügung stellt, die tatsächlich vom Nutzer benötigt werden. Laut internen Tests Googles war damit eine deutliche Reduzierung der Hintergrundaktivität festzustellen.

Überrascht waren jetzt aber auch viele Nutzer darüber, dass Google mit einem serverseitigen und aus dem Ruder gelaufenen Experiment ihre eigenen Geräteinstellungen ändern konnte. XDA Developers empfiehlt ihnen, sich die weitreichenden Berechtigungen näher anzusehen, mit denen die Google-Play-Dienste auf ihren Android-Smartphones ausgestattet sind.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

DE-CIX Frankfurt bricht Schallmauer von 17 Terabit Datendurchsatz pro Sekunde

Neuer Datendurchsatz-Rekord an Europas größtem Internetknoten parallel zum Champions-League-Viertelfinale.

6 Stunden ago

Samsungs neuer LPDDR5X-DRAM erreicht 10,7 Gbit/s

Die neuen Chips bieten bis zu 25 Prozent mehr Leistung. Samsung steigert auch die Energieeffizienz…

10 Stunden ago

Cisco warnt vor massenhaften Brute-Force-Angriffen auf VPNs

Betroffen sind Lösungen von Cisco, Fortinet, SonicWall und anderen Anbietern. Die Hacker nehmen Konten mit…

10 Stunden ago

Cybersicherheit in KMUs: Es herrscht oft Aufholbedarf

Immer häufiger müssen sich Betriebe gegen Online-Gefahren wehren. Vor allem in KMUs werden oft noch…

17 Stunden ago

Chrome 124 schließt 23 Sicherheitslücken

Darunter ist ein weiterer Sandbox-Escape. Angreifer können unter Umständen aus der Ferne Schadcode einschleusen und…

20 Stunden ago

Plus 8 Prozent: Gartner hebt Prognose für IT-Ausgaben an

Sie steigt auf 8 Prozent Wachstum in diesem Jahr. Der Bereich IT-Services wächst in diesem…

1 Tag ago