Skype: Microsoft reagiert auf Beschwerden

Wie Microsofts Director of Design for Skype and Outlook, Peter Skillman, in einem Blogbeitrag mit dem Titel „Einfachheit und Vertrautheit – Aktualisierungen für die Skype-Nutzererfahrung“ darlegt, möchte Microsoft die Benutzeroberfläche von Skype optimieren, sodass der Messenger trotz steigender Komplexität einfacher zu bedienen ist.

In einem ersten Schritt entfernt Microsoft das Feature „Highlights“, das nach Angaben von Skillman kaum jemand genutzt hat. Damit zeigt sich, dass eine Kopie einer beliebten Funktion, die ein alternativer Messenger bietet, nicht unbedingt auch bei den Skype-Anwendern gut ankommt. „Highlights“ war ein kompletter Klon von Snapchat, wo man Bilder und Videos posten kann, die nur für eine begrenzte Zeit erscheinen. Wer das Feature genutzt hat, kann seine Posts bis Ende des Monats noch sichern. Danach werden sie automatisch gelöscht.

In der neuen Skype-Version 8.29.0.50 hat Microsoft außerdem die Navigation vereinfacht. Auf dem Smartphone gibt es am unteren Bildschirmrand nur noch die drei Schaltflächen Chats, Anrufe, Kontakte. Auf dem Desktop erscheinen die Navigationselemente oben links, ergänzt um den Eintrag Benachrichtigungen.

Support für Skype Classic verlängert

Wie Skillman zugibt, ist das Design der modernisierten Skype-Version unter den Anwendern auf große Kritik gestoßen. „Im vergangenen Jahr haben wir einige Designänderungen untersucht und von Kunden gehört, dass wir einige unserer Kernszenarien überkompliziert haben.“ Um in Zukunft besser die Wünsche der Anwender bei der Entwicklung von Skype berücksichtigen zu können, hat Microsoft nun eine Feedback-Seite eingerichtet, bei der die Skype-Anwender ihr Wünsche äußern können. Bezeichnenderweise erhält dort die Forderung nach dem Design und den Funktionen der älteren Classic-Version bislang die meisten Unterstützer.

Microsoft scheint die Kritik der Anwender ernst zu nehmen und will die ältere Version nun länger unterstützen: der älteren Skype-Version nahe: „Wir haben uns Ihr Feedback angehört und arbeiten daran, einige der meistverlangten Funktionen von Skype Version 7 auf Version 8 zu bringen. Um sicherzustellen, dass unsere Kunden dabei ein unterbrechungsfreies Skype-Erlebnis haben, wird Skype Version 7 für eine begrenzte Zeit weiter funktionieren. Bleiben Sie auf dem Laufenden für Updates zum Endtermin der Version 7.“

In einem anderen Forumsbeitrag bestätigt Microsoft, dass man bereits mit Hochdruck an der Integration von Funktionen arbeite, die Nutzer besonders häufig nachgefragt hätten: „Es gab nur wenige wichtige Funktionen, die wir nicht rechtzeitig für die größeren Produkteinführungen in Skype (Version 8+) fertigbekommen haben. Wir verpflichten uns, die folgenden Funktionen in das neue Skype einzubinden und werden auf dem Weg dorthin Status-Updates bereitstellen.

  • Geteilte Fensteransicht für Skype unter Windows 10, so dass Sie mehrere Chatfenster gleichzeitig sehen können
  • Ändern der Schriftgröße in einem Chat
  • Suche nach einer Nachricht innerhalb eines Chats
  • Statusverbesserungen wie andere Ihren Online-Status sehen
  • Datenschutzeinstellungen (Kontakt-Konfigurationen anrufen) „mehr Kontrolle darüber, wer Sie anrufen kann
  • Einfacheres Hinzufügen einer Telefonnummer als Kontakt
Der beliebteste Messenger in Deutschland bleibt WhatsApp, den vier von fünf (81 Prozent) Internetnutzern verwenden. Fast jeder Zweite (46 Prozent) nutzt Facebook Messenger, knapp jeder Vierte (24 Prozent) Skype und jeder Siebte (15 Prozent) Snapchat. 10 Prozent verwenden iMessage von Apple und 7 Prozent Telegram zur Kommunikation mit anderen. Jeweils 4 Prozent nutzen Threema und Google Hangouts (Grafik: Bitkom).

Skype ist zwar die Mutter aller Messenger, aber nicht die beliebteste Kommunikationsanwendung. Nach einer repräsentativen Online-Befragung des Bitkom bleibt WhatsApp auch 2018 der beliebteste Messenger. WhatsApp nutzen vier von fünf (81 Prozent) Internetnutzern. Fast jeder Zweite (46 Prozent) verwendet Facebook Messenger, knapp jeder Vierte (24 Prozent) Skype und jeder Siebte (15 Prozent) Snapchat. 10 Prozent nutzen iMessage von Apple und 7 Prozent Telegram zur Kommunikation mit anderen. Jeweils 4 Prozent nutzen Threema und Google Hangouts.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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