Oracle schließt kritische Lücke in Database Server für Windows

Oracle hat ein Sicherheitsupdate für Oracle Database Server für Windows veröffentlicht. Es beseitigt eine als kritisch eingestufte Schwachstelle (CVE-2018-3110), die im zehnstufigen Common Vulnerability Scoring System (CVSS) mit 9,9 Punkten bewertet ist. Ein Angreifer kann nicht nur die vollständige Kontrolle über eine betroffene Datenbank erlangen, sondern auch Shell-Zugriff auf den Windows-Server, auf dem die Datenbank ausgeführt wird.

Der Fehler steckt in einer Java-Virtual-Machine-Komponente der Datenbanken 11g, 12c und 18c. Anfällig sind unter anderem die Oracle-Datenbanken 11.2.0.4 und 12.2.0.1 für Windows. Auch die Version 12.1.0.2 für Windows, Linux und Unix ist betroffen – für Linux und Unix steht allerdings schon seit Juli ein Patch zur Verfügung.

Die Updates können über die Sicherheitswarnung für CVE-2018-3110 bezogen werden. Oracle rät Administratoren, die eine der fraglichen Datenbanken einsetzen, die Patches so schnell wie möglich zu installieren. „Aufgrund der Natur dieser Anfälligkeit empfiehlt Oracle dringend, dass Kunden unverzüglich Maßnahmen ergreifen.“

Der Fehler lässt sich dem Advisory zufolge aus der Ferne ausnutzen. Ein Angreifer soll jedoch gültige Anmeldedaten für den Remotezugriff benötigen. Ein Angriff soll aber auch von einem Benutzer mit niedrigen Rechten ausgeführt werden können. „Obwohl die Anfälligkeit in Java VM steckt, könnten Angriffe wesentliche Auswirkungen auf andere Produkte haben. Erfolgreiche Angriffe können zu einer Übernahme der Java VM führen“, teilte Oracle mit.

Darüber hinaus sollten Oracle-Kunden eine Sicherheitswarnung zur den Intel-CPU-Bugs Foreshadow beachten. Um die Auswirkungen von möglichen Angriffen zu minimieren, sollen Kunden, die Oracle-Software auf Intel-Prozessoren ausführen, die verfügbaren Microcode-Updates von Intel sowie Patches für Betriebssysteme und Virtualisierungsumgebungen installieren. In einigen Situationen sei auch die Deaktivierung von Intel Hyper-Threading hilfreich – für sich genommen sei dies jedoch keine Lösung zum Schutz vor Foreshadow-Angriffen. Server mit SPARC-Prozessoren von Oracle seien indes nicht betroffen.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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