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LTE-Modem: Nächstes iPhone ohne Chips von Qualcomm

Qualcomm geht davon aus, dass Apple in kommenden iPhone in Sachen LTE-Modem ausschließlich Chips von Mitbewerbern einsetzt. „Wir glauben, dass Apple beabsichtigt, in seiner nächsten iPhone Version ausschließlich die Modems unserer Mitbewerber zu verwenden.“, sagte Qualcomms Finanzchef George Davis während der Besprechung der jüngsten Quartalsergebnisse.

Für das iPhone X verwendete Apple noch LTE-Modems von Intel und Qualcomm (Bild: iFixit).

Der Grund für Apples Abkehr von Qualcomm-Modems liegt in dem jahrelangen Streit der beiden Parteien um Lizenzzahlungen. Im Zuge der Auseinandersetzung hatte Qualcomm Apple sogar wegen Geheimnisverrat an seinen direkten Konkurrenten Intel verklagt. Qualcomm geht davon aus, dass Apple Teile seines Quellcodes Intel zur Verfügung gestellt hat, um dem Unternehmen bei der Weiterentwicklung seiner eigenen Chips zu helfen.

LTE-Modem: Intel langsamer als Qualcomm

Exakt diese Chips sollen in die für September erwarteten neuen iPhones verbaut werden. Demnach plant Apple den XMM 7560 als LTE-Modem zu verwenden. Dieser bietet eine Downloadrate von 1 GBit/s während der aktuelle Snapdragon X24 2 GBit/s erzielt. Da allerdings nur wenige Mobilfunknetze derart hohe Datenraten bieten, dürfte das in der Praxis kaum einen Unterschied machen. Jedenfalls nicht zum jetzigen Zeitpunkt.

Zu beachten ist aber auch, dass Intel-Chips bisher bei schwachen Verbindungen deutliche geringere Bandbreite boten als Qualcomm-Lösungen. In einem Test erwies sich die Intel-Lösung im iPhone X als im Durchschnitt 67 Prozent langsamer als das Qualcomm-Pendant, das Apple für das in Europa verkaufte iPhone X nutzt.

Die Abkehr von Qualcomm kommt nicht überraschend. Entsprechende Gerüchte tauchten bereits vor Monaten auf. Bereits im Februar berichtete der Apple-Kenner Ming-Chi Kuo in einer Investorenmitteilung, dass Apple für die 2018er iPhones ausschließlich auf Intel-Lösungen setze.

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Doch auch Intel darf jetzt nicht damit rechnen, auf Dauer exklusiver Lieferant für LTE-Chips zu sein. Kuo schließt nicht aus, dass auch Qualcomm wieder zum Zuge kommt. Der iPhone-Hersteller könnte erneute Aufträge als Konzession anbieten, wenn Qualcomm und Apple über eine Beilegung ihrer laufenden Streitigkeiten um Lizenzforderungen und Patentrechte verhandeln, die mit gerichtlichen Klagen und Gegenklagen eskalierten.

So sieht es auch Qualcomm, die nach wie vor den Ton in Sachen LTE-Modems angeben. „Und wenn sich die Gelegenheit bietet, denke ich, dass wir ein Lieferant von Apple sein werden.“ sagte Cristiano R. Amon, Präsident von Qualcomm.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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