Mozilla: Google bremst Youtube-Videos in Firefox und Edge

Nur Chrome nutzt eine eigentliche überholte Programmierschnittstelle, die Youtube nach einem Redesign für eine optimale Performance voraussetzt. Google bietet Internet Explorer 11 ab Werk eine ältere Youtube-Version an, die das API nicht benötigt - nicht jedoch Firefox und Edge.

Mozilla wirft Google vor, die Website seines Videodiensts Youtube so gestaltet zu haben, dass Sie in Browsern wie Edge und Firefox langsamer geladen wird als in Chrome. Laut Chris Peterson, Technical Program Manager bei Mozilla, ist dafür eine eigentlich überholte Programmierschnittstelle verantwortlich, die Edge und Firefox im Gegensatz zu Chrome nicht mehr verwenden – und die nach einem Redesign von Youtube benötigt wird.

Firefox (Bild: Mozilla)„Seitenladezeiten sind in Firefox und Edge fünfmal langsamer als in Chrome, weil Youtubes Polymer-Redesign auf das veraltete Shadow DOM v0 API angewiesen ist, das nur in Chrome implementiert ist“, twitterte Peterson. Für Firefox und Edge nutze Youtube Shadow DOM Polyfill als Ersatz, was erwartungsgemäß langsamer sei als Chromes native Implementierung.

Peterson zufolge treten die Leistungsunterschiede jedoch in erster Linie beim ersten Laden der Youtube-Startseite auf. Diese benötige auf seinem Laptop in Firefox und Edge fünf Sekunden, in Chrome nur eine Sekunde. „Die Performance von nachfolgenden Seitenladevorgängen ist vergleichbar“, ergänzte der Manager.

Allerdings gibt es eine Lösung für das Problem. Peterson schlägt vor, Erweiterungen für Firefox und Edge zu installieren, die in der Lage sind, eine frühere Version von Youtube zu laden, die nicht das eigentliche überholte Shadow DOM v0 API nutzt.

Google macht für Internet Explorer 11 eine Ausnahme

Zudem behauptet er, dass Google Drittanbieter-Browser unterschiedlich behandelt. Microsofts Internet Explorer 11 biete der Videodienst nämlich von sich aus das Pre-Polymer-Design an, das auf die fragliche Programmierschnittstelle verzichte. Denselben Ansatz hätte Google ihm zufolge auch bei Edge und Firefox verfolgen können.

Polymer ist eine von Google entwickelte JavaScript-Bibliothek für Webanwendungen, die sogenannte Web Components nutzt. Neowin weist darauf hin, dass die aktuelle Polymer-Version die Programmierschnittstellen Shadow DOM v0 und v1 unterstützt. Google nutze für Youtube jedoch weiterhin nur die veraltete API, sprich Shadow DOM v0.

Youtube hat laut Google mehr als 1,8 Milliarden registrierte Nutzer, die mindestens einmal pro Monat auf den Dienst zugreifen. Zudem laden Nutzer jede Minute rund 400 Stunden Videos auf die Plattform hoch. Googles Browser Chrome ist indes der weltweit meistgenutzte Browser mit einem Marktanteil im Juni von mehr als 61 Prozent – gefolgt von Internet Explorer mit 12,14 Prozent, Firefox mit 11,27 Prozent und Edge mit 4,19 Prozent.

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Neueste Kommentare 

1 Kommentar zu Mozilla: Google bremst Youtube-Videos in Firefox und Edge

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  • Am 26. Juli 2018 um 8:07 von Martin

    Einfach die nächste Milliardenstrafe aufbrummen, wirkt Wunder.

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