WWDC: iOS 12 doppelt so schnell wie Vorgängerversion

iOS 12 kann auf sämtlichen Apple-Mobilgeräten installiert werden, die auch von iOS 11 unterstützt werden. Dazu zählt beispielsweise auch das 2013 vorgestellte iPhone 5S.

Apple hat auf seiner Entwicklerkonferenz WWDC in San Jose das für Herbst erwartete Mobilbetriebssystem iOS 12 präsentiert. Eine Entwicklerversion steht bereits zur Verfügung und eine öffentliche Beta will der iPhone-Hersteller in wenigen Wochen vorstellen.

iOS 12 (Bild: Apple)

Für die neue iOS-Version haben die Entwickler vor allem unter der Haube Optimierungen gefunden, die die Performance des Mobilbetriebssystems nach Angaben von Apple erheblich verbessern. Dazu zählt etwa, dass die Höchstleistung der CPU für Anwendungen schneller zur Verfügung steht.

iOS 12: CPU (Bild: Apple)

In einem Test mit dem iPhone 6 hat Apple beim Start der Kamera eine Leistungssteigerung um bis zu 70 Prozent ermittelt. Auch die virtuelle Tastatur ist responsiver und zeigt Eingaben um bis zu 50 Prozent zügiger an. Generell verläuft der Start von Anwendungen um bis zu 40 Prozent schneller.

iOS 12: Apple verbessert die Performance (Bild: Apple)

Die Optimierung der Performance zeigt sich aber auch, wenn das System unter Last steht. Dann starten Anwendungen und auch einzelne Funktionen wie das Teilen-Menü doppelt so schnell wie mit iOS 11.

Von der verbesserte Performance in iOS 12 profitieren auch ältere iPhones und iPads wie das 2013 vorgestellte iPhone 5S. Generell steht iOS 12 für alle Apple-Mobilgeräte zur Verfügung, die auch von iOS 11 unterstützt wurden.

iOS 12: Support für 5 Jahre alte iPhones (Bild: Apple)

Mit der Unterstützung von Geräten, die bis fünf Jahre alt sind, unterscheidet sich iOS erheblich von Android. Android-Smartphones erhalten im günstigsten Fall (Google, Samsung-Premium-Geräte) zwei Jahre lang eine neue Betriebssystemversion und circa drei Jahre lang Sicherheitsupdates. Samsung bietet für Unternehmen einige Varianten an, die bis zu vier Jahre lang Sicherheitsaktualisierungen erhalten.

iOS 12: Car-Play mit Google Maps, ARKit 2, Gruppen-Facetime, Siri-Abkürzungen

Die sonstigen Neuerungen sind gegenüber der Vorgängerversion überschaubar. Die wichtigste dürfte sein, dass Apple Car Play nun auch Navigationsanwendungen von Drittherstellern wie Google Maps unterstützt.

Mit ARKit 2 bietet Apple neue Tools zur Integration von geteilten und persistenten AR-Erlebnissen, die an einen bestimmten Ort gebunden sind sowie Objekterkennung und Bildverfolgung, wodurch AR-Anwendungen noch dynamischer werden. Das neue offene Dateiformat usdz, entwickelt in Zusammenarbeit mit Pixar, macht es einfacher AR fast überall in iOS zu erleben, einschließlich Anwendungen wie Nachrichten, Safari, Mail, Dateien und News, und liefert leistungsstarke Grafik- und Animationsfunktionen.

Face-Time erlaubt in iOS 12 Video- und Audio-Chats mit bis zu 32 Teilnehmern. Diese können jederzeit hinzugefügt werden, später beitreten, wenn das Gespräch noch aktiv ist und sich für Video oder Audio von einem iPhone, iPad oder Mac entscheiden – oder mit FaceTime Audio mit der Apple Watch teilnehmen.

Siri Shortcuts bieten eine neue Möglichkeit, Dinge schneller zu erledigen. Anwender können Verknüpfungen anpassen, indem sie einen einfachen Sprachbefehl erstellen, um die Aufgabe zu starten oder die neue Verknüpfungsanwendung herunterladen, um eine Reihe von Aktionen aus verschiedenen Anwendungen zu erstellen, die mit einfachem Antippen oder einem benutzerdefinierten Sprachbefehl ausgeführt werden können. Siri schlägt dann diese Aktion zu einer bestimmten Tageszeit vor.
iOS 12: Siri-Abkürzungen (Bild: Apple)

iOS 12: Digitales Wohlbefinden

Wie schon zuvor bekannt war, integriert Apple in iOS 12 zahlreiche Tools, die helfen Anwendern sollen, die Zeit, die sie mit ihren iOS-Geräten verbringen, besser zu kontrollieren. Neue Modi in „Nicht stören“ enden automatisch basierend auf einer bestimmten Zeit, einem bestimmten Ort oder einer bestimmten Aktion und „Nicht stören“ während der Schlafenszeit hilft Menschen, einen besseren Schlaf zu finden, indem das Display gedimmt und alle Benachrichtigungen auf dem Sperrbildschirm bis zur Aufforderung am Morgen ausgeblendet werden.

Um Unterbrechungen zu reduzieren, bietet iOS 12 dem Anwender mehr Möglichkeiten, die Zustellung von Benachrichtigungen zu steuern. Man kann Benachrichtigungen sofort verwalten, diese leise zustellen lassen oder komplett abschalten. Gruppierte Benachrichtigungen erleichtern die gleichzeitige Anzeige und Verwaltung mehrerer Benachrichtigungen.

Screen Time bietet Anwendern detaillierte Informationen zur Nutzung des Geräts. Tägliche und wöchentliche Aktivitätsberichte zeigen die Gesamtzeit, die in einzelnen Apps verbracht wird, die Nutzung über App-Kategorien hinweg, wie viele Benachrichtigungen empfangen werden und wie oft das iPhone oder iPad zur Hand genommen wird. Screen Time gibt Eltern auch Zugriff auf den Aktivitätsbericht ihres Kindes direkt von ihren eigenen iOS-Geräten mit Family Sharing in iCloud und ermöglicht es Zeiten zu planen, in denen die Verwendung des iOS-Geräts eines Kindes eingeschränkt werden kann, zum Beispiel während der Schlafenszeit.

Privatsphäre und Sicherheit

In Safari sorgt eine erweiterte Intelligent Tracking Prevention, Social Media-Buttons wie „Gefällt mir“ oder „Teilen“ zu blockieren und Widgets zu melden, die Benutzer ohne Erlaubnis verfolgen. Der Apple-Browser zeigt nun auch vereinfachte Systeminformationen, wenn Benutzer im Internet surfen, so dass sie nicht mehr anhand ihrer Systemkonfiguration verfolgt werden können. Safari erstellt, fügt ein und speichert automatisch nun auch starke Passwörter, wenn Anwender neue Online-Konten erstellen und kennzeichnet wiederverwendbare Passwörter, damit Nutzer sie ändern können.

Tipp: Wie gut kennen Sie das iPhone? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

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Neueste Kommentare 

1 Kommentar zu WWDC: iOS 12 doppelt so schnell wie Vorgängerversion

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  • Am 5. Juni 2018 um 21:47 von Martin

    Auch auf dem iPhone 5s? Das ist ja nun absolut ‚Geplante Obsoleszenz-verdächtig‘. Da zieht Apple seine Kunden aber ordentlich über den Tisch, die wollen nur verzweifelt die Kunden zum Neukauf drängen. Nur sechs Jahre Nutzung?

    Da lobe ich mit die Android Geräte, da weiß man, was man kriegt.

    (Keine Sorge, das war Ironie. ;))

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