Samsung meldet Rekordgewinn im ersten Quartal

Samsung hat im ersten Quartal 2018 einen operativen Rekordgewinn von 15,64 Billionen Won (11,85 Milliarden Euro) erwirtschaftet. Das entspricht einem Plus von 58 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dazu trug maßgeblich die Halbleitersparte bei. Eine hohe Nachfrage nach Speicherchips bescherte ihr einen operativen Profit 11,55 Billionen Won (8,75 Milliarden Euro).

Seinen Umsatz steigerte das koreanische Unternehmen um 20 Prozent auf 60,56 Billionen Won (45,9 Milliarden Euro). Die Halbleitersparte steuerte 20,78 Billionen Won (plus 32 Prozent) dazu bei. Damit erzielte sie erneut ein größeres Plus als der Geschäftsbereich für Smartphones, dessen Einnahmen um 21 Prozent auf 28,45 Billionen Won kletterten. Zudem sind Halbleiter deutlich profitabler. Trotz des größeren Umsatzes mit lieferten sie nur einen Überschuss von 3,77 Billionen Won (plus 18 Prozent).

Der Umsatz der Displaysparte brach indes um 70 Prozent ein. Zum einen gaben die Preise von LCD-Displays nach, zum anderen nannte Samsung eine schwache Nachfrage nach gebogenen OLED-Displays als Grund für das schlechte Ergebnis in diesem Bereich. Das könnte ein Seitenhieb auf Apple sein, das gebogene OLED-Screens für das iPhone X von Samsung bezieht. Dafür sprechen auch aktuelle Zahlen von Canalys, wonach die iPhone-X-Verkäufe im ersten Quartal gegenüber dem Dezemberquartal um mehr als 50 Prozent eingebrochen sein sollen.

In der zweiten Jahreshälfte sollen die Verkäufe von OLED-Displays für Smartphones jedoch wieder zulegen, vor allem durch eine starke Nachfrage nach flexiblen Displays für Premium-Smartphones. Diese Einschätzung deckt sich mit Gerüchten, wonach Apple in diesem Jahr zwei neue iPhone-Modelle mit OLED-Displays vorstellt – und nur ein Modell mit LCD-Screen.

Allerdings verbaut Samsung die gebogenen OLEDs auch in seinen eigenen Smartphones, darunter die Flaggschiffe Galaxy S9, S9+, S8, S8+ und Note 8. Ein schlechtes Ergebnis bei Displays kann also auch ein Indiz für schwache Smartphoneverkäufe sein. Genau damit rechnet zumindest im zweiten Quartal 2018. Als Folge sollen zusätzliche Marketingkosten das operative Ergebnis der Mobilsparte schmälern. Da die Displayverkäufe an die Smartphonenachfrage gebunden sind, soll auch sie das Gewinnwachstum des gesamten Konzerns in den kommenden Monaten erschweren.

Positiv ist jedoch Samsungs Ausblick auf das Geschäft mit Halbleitern. Server und mobile Geräte seien weiterhin die wichtigsten Abnehmer für DRAM- und NAND-Flash-Chips. Zudem soll die Nachfrage nach Anwendungsprozessoren, die Samsung im 10-Nanometer-Verfahren herstellt, und nach speziellen Chips für das Schürfen von Cryptowährungen zunehmen.

Samsungs drittes Standbein Consumer-Electronic generierte aus 9,74 Billionen Won Umsatz einen mageren operativen Profit von 0,28 Billionen Won. Vor einem Jahr ergaben 10,34 Billionen Won Umsatz von einen Überschuss von 0,38 Billionen Won. Im zweiten Quartal sollen neue Produkte wie QLED-Fernseher und saisonal bedingt Klimaanlagen für steigende Kennzahlen sorgen.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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