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WhatsApp hebt Mindestalter in Europa auf 16 Jahre an

WhatsApp hat seine Nutzungsbedingungen und seine Datenschutzrichtlinie für Nutzer in der Europäischen Union aktualisiert. Das Unternehmen reagiert damit auf die Datenschutz-Grundverordnung, die im kommenden Monat verbindlich in Kraft tritt. Eine der wichtigsten Änderungen betrifft Minderjährige. Sie dürfen den Messaging-Dienst künftig nur noch ab einem Alter von 16 Jahren benutzen.

„Falls Du in einem Land in der Region Europa lebst, musst Du mindestens 16 Jahre alt sein, um unsere Dienste zu nutzen“, heißt es in den neuen Nutzungsbedingungen. In Ländern außerhalb der EU liege das Mindestalter weiterhin bei 13 Jahren. In beiden Fällen gilt jedoch, dass ein im jeweiligen Land vorgeschriebenes höheres Mindestalter ebenfalls einzuhalten ist.

In den kommenden Wochen werden Nutzer den neuen Regelwerken inklusive dem neuen Mindestalter zustimmen müssen, um WhatsApp weiter verwenden zu können. Wie WhatsApp die Einhaltung des Mindestalters überprüft und mit Nutzern verfährt, die jünger als 16 Jahre sind und WhatsApp bereits verwenden, ist nicht bekannt. Grundsätzlich könnte das Unternehmen ein Geburtsdatum abfragen und Nutzer, die nach Ende Mai 2002 geboren wurden, sperren. Unabhängig davon würde jedoch ein Anwender, der im Juni 2018 16 Jahre alt wird, mit in Kraft treten der neuen Nutzungsbedingungen diese verletzen, was WhatsApp zu einer Sperre oder gar Löschung des Kontos berechtigen würde.

Darüber hinaus bedeuten die neuen Nutzungsbedingungen, dass europäische Nutzer nun in die Zuständigkeit von WhatsApp Ireland fallen. Beschwerden beispielsweise wegen möglichen Verstößen gegen die DSGVO müssten künftig also in Irland eingereicht werden. Offiziell heißt es dazu im WhatsApp-Blog: „WhatsApp hat eine Präsenz in der Europäischen Union geschaffen, um dir seine Dienste von dort aus bereitzustellen und die neuen hohen Transparenzstandards hinsichtlich der Privatsphäre unserer Benutzer zu erfüllen.“

In Bezug auf die neue Datenschutzrichtlinie teilt das Unternehmen mit, dass es weiterhin keine Kontodaten mit Facebook teile, weder „zur Verbesserung der Produkterlebnisse“, noch für „Werbung auf Facebook“. Das könnte sich allerdings schon bald ändern. „Wie wir bereits in der Vergangenheit angekündigt haben, möchten wir zukünftig enger mit anderen Facebook-Unternehmen zusammenarbeiten und werden dich über neue Entwicklungen auf dem Laufenden halten.“

Um Spam und unerwünschte Nachrichten zu bekämpfen, tauschen WhatsApp und Facebook jedoch künftig Informationen aus. Die Daten sollen helfen, Maßnahmen gegen Nutzer einzuleiten und gegebenenfalls sogar plattformübergreifend zu sperren.

Außerdem erhalten WhatsApp-Nutzer, wie schon bei Facebook üblich, eine Funktion, um alle gespeicherten Daten herunterzuladen und einzusehen. Der Abruf soll über die Whats-App-Anwendung erfolgen. Die Einführung der Funktion soll in den kommenden Wochen und schrittweise erfolgen. Sie findet sich nach Unternehmensangaben dann in den Kontoeinstellungen.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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