SmugMug übernimmt Flickr

Der neue Eigentümer hält vorerst am Geschäftsmodell von Flickr fest. Den Bilderdienst will er als eigenständiges Angebot fortführen. Auch die kostenlose Version bleibt erhalten. SmugMug erteilt zudem einer Umwandlung in ein zweites Instagram eine deutliche Absage.

Flickr hat einen neuen Eigentümer. Die Verizon-Tochter Oath hat den Bilderdienst an den Mitbewerber SmugMug verkauft. Zum Kaufpreis vereinbarten beiden Parteien Stillschweigen. Am Geschäftsmodell von Flickr will SmugMug vorerst festhalten. Trotzdem müssen sich Nutzer zumindest langfristig auf Änderungen einstellen.

SmugMug übernimmt Flickr (Bild: Flickr)

„Der Zusammenschluss der beiden schafft die größte Foto-Community weltweit“, sagte SmugMug-CEO Don MacAskill. Gegenüber USA Today erklärte er: „Flickr ist eine unglaubliche Community mit einigen der leidenschaftlichsten Fotografen der Welt. Es ist ein fantastisches Produkt und eine geliebte Marke. Flickr hat durch Dick und Dünn überlebt und ist ein Kernstück des Internets.“

Vor rund zehn Monaten hatte Verizon die Flickr-Mutter Yahoo für 4,5 Milliarden Dollar übernommen und zusammen mit AOL in die Tochter Oath ausgelagert. Seitdem war über die Zukunft von Flickr gerätselt worden, unter anderem weil Oath begann, sich nach dem Abschluss der Yahoo-Übernahme von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Marken zu trennen.

Änderungen will SmugMug nur behutsam einführen. „Ich werde auf das hören, was die Nutzer wollen, und erst dann etwas ändern“, so MacAskill weiter. Schon in Kürze wird SmugMug wahrscheinlich die Trennung von Yahoos Anmeldesystem vollziehen. Darüber hinaus soll Flickr aber als eigenständiger Dienst weitergeführt geben – einer Zusammenlegung mit SmugMug erteilt das Unternehmen in einer FAQ eine deutliche Absage.

Demnach soll die Übernahme vorerst auch keinen Einfluss auf die Fotos von Nutzern haben. Auch die URLs freigegebener Bilder sollen sich nicht ändern. Im Lauf der Zeit soll Flickr jedoch mit allen Fotos der Nutzer auf die technologische Infrastruktur von SmugMug umziehen – „die Fotos selbst bleiben auf Flickr“.

Auch die kostenlose Version von Flickr will der neue Eigentümer beibehalten. Sie sei die „Grundlage“ für die Community von „einflussreichen und engagierten“ Fotografen. Über mögliche Änderungen der Pro-Tarife werde man die Nutzer frühzeitig informieren. Schon jetzt gibt es eine FAQ zu den wichtigsten Themen rund um die Übernahme. Generell seien keine kurzfristigen Änderungen geplant. „Machen Sie sich keine Sorgen, Flickr bleibt Flickr und SmugMug bleibt SmugMug, aber zusammen werden beide noch besser.“

SmugMug bietet schon seit 2002 seine Dienste an, jedoch ausschließlich kostenpflichtig und damit in erster Linie für professionelle Fotografen. Von daher erscheint die Übernahme von Flickr eine passende Ergänzung zu sein, denn im Gegensatz zu SmugMug ist Flickr eine bei Verbrauchern gut eingeführte Marke. Darüber hinaus ist SmugMug eines von wenigen Technikunternehmen, die weiterhin in Privatbesitz sind und stets auf Risikokapitalgeber verzichtet haben.

Beide Plattformen müssen sich der Konkurrenz von Sozialen Netzwerken stellen, die von immer mehr Fotografen für die Verbreitung ihrer Bilder genutzt werden. MacAskill betonte jedoch, aus Flickr kein neues Instagram oder Snapchat zu machen. „Diese Dienste leisten so wie sie sind bereits einen guten Job.“ Flickr und SmugMug richteten sich hingegen an fotobegeisterte Nutzer mit einer längeren Aufmerksamkeitsspanne. „Wenn Sie nicht auf der Jagd nach einer flüchtigen Steigerung von Likes sind und stattdessen an Bildern interessiert sind, die für immer ihre Geschichte erzählen – das sind die Leute, an denen wir immer interessiert waren.“

SmugMug hat derzeit rund 120 Mitarbeiter. Es verwaltet mehrere Milliarden Fotos von mehreren Millionen Kunden. Mit der Übernahme wechselt nicht nur fast das gesamte Flickr-Team zu SmugMug, sondern auch die 75 Millionen registrierte Nutzern der ehemaligen Yahoo-Tochter sowie deren mehrere zehn Milliarden Fotos.

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