Forscher des Sicherheitsanbieters Positive Technologies haben herausgefunden, dass Banken und Finanzdienstleister besonders anfällig für Hackerangriffe sind. Für ihre Studie (PDF) testeten sie 33 Websites und Dienste: Jede Seite und Webanwendung aus dem Finanzsektor enthielt mindestens eine schwerwiegende Sicherheitslücke.
Im schlimmsten Fall kann ein Angreifer den Forschern zufolge aus der Ferne Code einschleusen, um die Kontrolle über einen Server zu übernehmen. Das wiederum könnte gravierende Folgen für Kunden haben, die erwarten, dass Banken ihr Geld und auch ihre Daten sicher verwahren. Darüber hinaus waren 80 Prozent der untersuchten Seiten anfällig für Cross-Site-Scripting-Angriffe, die das Ausführen von Schadcode auf einer Website oder in einer Webanwendung erlauben.
Diese Fehler würden aber häufig nicht als schwerwiegend eingestuft. Und obwohl sie oftmals leicht zu beheben seien, würden sie nur mit einer geringen Priorität behandelt. Sie ließen sich jedoch benutzen, um das Aussehen einer Seite zu verändern und Nutzer dazu zu bringen, vertrauliche Daten einzugeben, die anschließend nicht bei der Bank, sondern den Angreifern landeten, ergänzten die Forscher.
Die Studie nennt keine Namen von betroffenen Geldinstituten. Auch ist sie anhand von 33 getesteten Websites und Webanwendungen wahrscheinlich nicht als repräsentativ einzustufen. Eine Anfälligkeit von 100 Prozent wirft jedoch allemal kein gutes Licht auf die Sicherheit der Online-Angebote des Finanzsektors.
Allerdings sind auch andere Bereiche wie die Angebote des öffentlichen Sektors nicht deutlich sicherer. Insgesamt entdeckten die Forscher Fehler bei 85 Prozent der untersuchten Online-Dienste. „Ein Hacker kann solche Anfälligkeiten ausnutzen, um Cookies von Nutzern zu stehlen, Phishing-Angriffe zu starten oder die Computer von Nutzern mit Schadsoftware zu infizieren“, so die Forscher weiter.
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