Foxconn stellt Blockchain-Smartphone Finney her

Das israelisch-schweizerische Start-up Sirin Labs entwickelt das Smartphone zusammen mit Apples Auftragshersteller. Finney soll den Einsatz von Kryptowährungen wie Bitcoin sicher machen und auch im mobilen Alltag erlauben.

Das israelisch-schweizerische Start-up Sirin Labs geht eine Partnerschaft mit dem taiwanischen Auftragshersteller Foxconn ein, um das erste Blockchain-basierte Smartphone auf den Markt zu bringen. Das Gerät ist insbesondere dafür gedacht, digitale Währungen wie Bitcoin sicher und auch im mobilen Alltag einzusetzen – und soll darüber hinaus vielfältige Anwendungen auf Blockchain-Basis unterstützen.

Für die Finanzierung sorgte Sirin im Dezember 2017 mit einem Crowdsale, der passend als Initial Coin Offering (ICO) durchgeführt wurde und 158 Millionen Dollar einbrachte. Schon zuvor waren dafür 70 Millionen Dollar eingeworben worden. Neben dem Smartphone, dessen Auslieferung ab Oktober erfolgen soll, ist im Rahmen des Finney-Projekts auch die Entwicklung eines All-in-One-PCs vorgesehen. Benannt wurde das Vorhaben nach dem 2014 verstorbenen Bitcoin-Pioneer Hal Finney.

(Bild: Sirin Labs)

FIH Mobile, ein Tochterunternehmen von Apple-Zulieferer Foxconn, ist federführend für die Entwicklung und Produktion des Smartphones verantwortlich. Sirin Labs hingegen kümmert sich vor allem um die Entwicklung der Hardware für das Cold-Storage-Wallet sowie der Software. Das Unternehmen hat sich vorgenommen, einen breiten Markt für die Blockchain-Ökonomie zu erschließen durch einen extrem sicheren und gebührenlosen Standard.

Im Gespräch mit Bloomberg beklagte Sirin-CEO Moshe Hogeg die gegenwärtige Nutzererfahrung mit digitalen Währungen, der eine Erschließung durch den Massenmarkt verhindere. „Meine Mutter käme nie damit klar, wie man Bitcoin benutzt, und meine Mutter ist smart“, sagte er.

Das Finney-Smartphone soll über ein 5,2-Zoll-Display, 256 GByte Speicher und 8 GByte RAM verfügen. Die Frontkamera soll 12 Megapixel, die rückwärtige Kamera 16 Megapixel auflösen. Für die Authentifizierung der Nutzer sind ein Iris-Scanner und ein Fingerabdruckleser vorgesehen – wahlweise auch ein Passwort. Als Betriebssystem verspricht der Hersteller die aktuellste Version von Android – und das soll das eigene Sirin OS für sichere Blockchain-Funktionen einschließen.

Als besondere Sicherung für alle Services rund um Kryptowährungen soll außerdem ein manueller Schalter dienen, der diesen Bereich des Geräts trennt und damit Hacker-Angriffe ausschließt. Dank dieses Mechanismus soll die Krypto-Wallet des Smartphones stets als „Cold Wallet“ offline sein, solange sie nicht bewusst aktiviert wird.

Sirin Labs machte sich zuerst einen Namen durch die Entwicklung des hochsicheren Smartphones Solarin, mit dem es „das höchste Maß an Datenschutz und Konnektivität sowie kompromisslose Qualität“ versprach. Kompromisslos war allerdings auch der hohe Preis von 14.000 Dollar, der einem breiten Erfolg im Weg stand.

Sirin Labs will nun das Smartphone Finney für vergleichsweise günstige 999 Dollar auf den Markt bringen. Es meldet 25.000 Vorbestellungen und hofft, noch in diesem Jahr zwischen 100.000 und mehreren Millionen Stück ausliefern zu können. Das Start-up denkt aber auch an eine Lizenzierung seiner Technologie an andere Smartphonehersteller, was zu preisgünstigeren Geräten bis hin zu 200 Dollar führen könnte. Nach einem früheren Bloomberg-Bericht gab es bereits Gespräche mit dem chinesischen Hersteller Huawei.

[mit Material von Aloysius Low, ZDNet.com]

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