Spotify kündigt Börsengang an

Das Start-up will Aktien im Wert von einer Milliarde Dollar verkaufen. Es gibt im Rahmen des Börsengangs jedoch keine neuen Aktien aus. Dadurch fallen alle Sperrfristen für den Verkauf von Spotify-Aktien durch Investoren und Mitarbeiter weg.

Spotify hat seinen Börsengang angekündigt. Das schwedische Start-up peilt laut bei der US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) eingereichten Unterlagen den Verkauf von Aktien im Wert von einer Milliarde Dollar an. Sie sollen künftig unter dem Ticker „SPOT“ gehandelt werden.

Spotify (Bild: Spotify)Die Agentur Reuters weist auf eine Besonderheit des Börsengangs hin. Statt neue Aktien auszugeben, sollen ausschließlich aktuelle Anteilseigner wie Investoren und Mitarbeiter die Gelegenheit erhalten, ihre Anteilsscheine zu verkaufen. Der Börsengang dient also nicht der Beschaffung neuer Geldmittel. Als Folge wird Spotify auch keinen Ausgabepreis festlegen. Schätzungen zufolge soll der Streaminganbieter rund 19 Milliarden Dollar wert sein.

In den Unterlagen nennt Spotify zudem einige wirtschaftliche Kennzahlen. Die Zahl der monatlichen aktiven Nutzer gibt das Unternehmen derzeit mit 159 Millionen an. 71 Millionen Nutzer sollen ein Abonnement abgeschlossen haben.

Seinen Umsatz steigerte Spotify im vergangenen Jahr um 39 Prozent auf 4,09 Milliarden Euro. Der operative Verlust erhöhte sich jedoch ebenfalls, und zwar von 349 Millionen Euro im Jahr 2016 auf 378 Millionen Euro im Jahr 2017. Damit soll das Start-up eine Schuldenlast von 1,235 Milliarden Dollar angehäuft haben.

Zahlende Abonnenten: Spotify liegt klar vor Apple (Grafik: Statista).Zahlende Abonnenten: Spotify liegt klar vor Apple (Grafik: Statista).

Spotify sieht sich als Marktführer im Bereich Musikstreaming mit einem Marktanteil von 41 Prozent. Als wichtigsten Konkurrenten nennt es in den Börsenunterlagen Apple. Im Gegensatz zu Spotify bietet der iPhone-Hersteller jedoch kein werbefinanziertes Streaming an. Dieses Standbein beschert Spotify nach eigenen Angaben 60 Prozent der neuen Premium-Abonnenten. Insgesamt soll der Bereich Abonnements mit einem Plus von 46 Prozent im vergangenen Jahr ein höheres Wachstum erzielt haben als das werbefinanzierte Streaming, dass seine Nutzerzahl zuletzt um 29 Prozent erhöhte.

Aus den Unterlagen geht aber auch hervor, dass Spotify nicht alle Premium-Kunden halten kann. Anfang 2016 lag die Kundenverlustrate bei 6,9 Prozent. Sie soll bis Ende 2017 auf 5,1 Prozent zurückgegangen sein. Zudem sollen Kunden während ihrer aktiven Zeit das 3,6-fache der Marketingkosten erwirtschaften, die Spotify pro Kunde ausgibt.

Als Wettbewerbsnachteil gegenüber den Konkurrenten Apple, Amazon und Google sieht Spotify deren Bekanntheitsgrad sowie finanziellen Möglichkeiten an. Zudem entwickelten alle drei Unternehmen eigene Hardware für die Wiedergabe von Musik.

Reuters zufolge hat der Börsengang ohne Ausgabe von neuen Aktien auch zur Folge, dass es keine Unterzeichner gibt, die für eine Preisstabilität der Aktie sorgen. „Das könnte einen unberechenbaren Start für die Spotify-Aktie bedeuten“, heißt es in dem Bericht. Zudem würden jegliche Sperrfristen für den Aktienverkauf für vorhandene Eigentümer von Spotify-Aktien außer Kraft gesetzt.

An privaten Finanzplätzen wird die Spotify-Aktie derzeit nach Firmenangaben zu Preisen zwischen 95 und 127,50 Dollar gehandelt. Das soll einer Marktkapitalisierung von 16,8 bis 22,5 Milliarden Dollar entsprechen.

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