Chrome stuft HTTP-Websites künftig als unsicher ein

In der Adressleiste erscheint neben der URL der Zusatz "Unsicher". Die Änderung gilt ab Chrome 68. Laut Google nutzen inzwischen 81 der 100 meistbesuchten Websites HTTPS.

Google hat eine wichtige Neuerung seines Browsers Chrome angekündigt. Ab Version 68, die im Juli erscheinen soll, stuft Chrome alle Websites, die eine Verbindung per unverschlüsseltem HTTP herstellen, als unsicher ein. Ihnen verweigert Google also das grüne Schlosssymbol mit dem Zusatz „Sicher“ in der Adressleiste.

„In den vergangenen Jahren haben wir uns in Richtung eines sichereren Web bewegt, indem wir Websites gefördert haben, die HTTPS-Verschlüsselung einführen“, schreibt Emily Schechter, Chrome Security Product Manager, im Chromium-Blog. Seit letztem Jahr markiere Chrome immer mehr HTTP-Seiten als unsicher, um Nutzer darauf hinzuweisen, dass Websites ohne Verschlüsselung nicht sicher seien.

Chrome versieht ab Version 68 alle unverschlüsselten HTTP-Websites mit dem Zusatz "Nicht sicher" (Bild: Google).Chrome versieht ab Version 68 alle unverschlüsselten HTTP-Websites mit dem Zusatz „Nicht sicher“ (Bild: Google).Sicheres HTTP (HTTPS) verschlüsselt die Kommunikation zwischen Browser und Website. Dritte, beispielsweise in einem gemeinsam genutzten Netzwerk, sind so nicht in der Lage, den Datenverkehr abzuhören. Da im Rahmen der Verschlüsselung auch die Identität der Website überprüft wird, gilt HTTPS beziehungsweise das grüne Schlosssymbol in der Adressleiste von Chrome als Nachweis dafür, dass der Nutzer mit der korrekten Website verbunden ist.

Google nutzt aber nicht nur seinen Browser, um Websitebetreiber zum Umstieg auf HTTPS zu bewegen. Die Google-Suche bevorzugt verschlüsselte Websites. Trotzdem sind viele auch populäre Internetangebote weiterhin nur per HTTP erreichbar.

Für kleinere oder neue Websites ist der Umstieg auf Verschlüsselung oft nur mit einem geringen Aufwand verbunden. Einige Hosting-Anbieter ermöglichen den Wechsel zu HTTPS mit wenigen Mausklicks und ohne zusätzliche Kosten. Bei größeren und älteren Internetangeboten ist der Umstieg jedoch deutlich komplexer, da alle Inhalte der Domain per HTTPS gesichert werden müssen – ein einziges Element, das nicht verschlüsselt ist, reicht aus, um die Seite auf den Status „unsicher“ zurückzustufen.

Laut Google ist inzwischen 68 Prozent des über Chrome für Android und Windows abgewickelten Traffics verschlüsselt. Unter Chrome OS und Mac OS X seien es sogar 78 Prozent. Zudem nutzten derzeit 81 der 100 meistbesuchten Websites standardmäßig HTTPS.

HIGHLIGHT

Report: State of Digital Transformation EMEA 2019

Zu den größten Hürden der digitalen Transformation zählen der mobile Zugriff auf Unternehmensdaten und Anwendungen, die Nutzung unsicherer Netzwerke und nicht verwalteter Geräte. Das geht aus dem Report „State of Digital Transformation EMEA 2019“ von Zscaler hervor. Jetzt den vollständigen Report herunterladen!

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]

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Themenseiten: Browser, Chrome, Google, Security, Verschlüsselung, sicherheits

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2 Kommentare zu Chrome stuft HTTP-Websites künftig als unsicher ein

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  • Am 9. Februar 2018 um 17:56 von xar61

    Wer hat denn nun recht – der Firefox welcher mir weismalen wollte das der Besuch bei https von Google als unsicher eingestuft wurde oder nun Google passend zu Eurem Artikel.
    Google und Co, haben genügend eigene Hausaufgaben zu erfüllen, bevor sie auf fremde Webseiten-Betreiber in ihr mieses Licht rücken möchten.

  • Am 10. Februar 2018 um 1:22 von Andreas

    Ist doch von Google nur Verdummung und Augenwischerei, die den Nutzer nur abstumpft und unsensibel macht gegenüber Seiten, die wirklich unsicher sind.
    Es interessiert doch überhaupt nicht, ob eine Seite, die Kochrezepte anzeigt, diese nun verschlüsselt oder nicht. Interessant wird die Verschlüsselung erst in dem Moment, wo sensible/persönliche Daten vom Nutzer eingegeben werden und unverfälscht und nicht ausgespäht die Domäne erreichen sollen.
    Bei der geplanten Warnung wird der Nutzer dann bei einer echten Warnung während der Eingabe seiner Bank-Daten keine Reaktion mehr zeigen und dem Betrug anheim fallen.
    Vielen Dank dafür!!!

    P.S. Die meisten Zertifikate schützen auch nicht vor Angriffen durch NSA und andere Geheindienste. Außerdem sind Turk-Trust,Startssl und weitere durch die laxe Vergabe-Praxis der CA und Sicherheits-Lecks eigentlich wertlos; und das ist wohl nur die Spitze des Eisbergs. Dazu trägt auch die fragwürdige Praxis zur Aufnahme in den Mozilla Trust Store bei.
    Der Sicherheit eines Zertifikates kann nur vertraut werden, wenn der Fingerabdruck über einen anderen Kommunikations-Kanal geprüft wurde. Aber wer macht denn sowas bei jeder Domäne!?

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