Synaptics kündigt In-Display-Finderabdrucksensor für kommendes Flaggschiff-Smartphone an

Es soll sich um das Modell eines Top-5-Anbieters handeln. Infrage kommen Samsung, Huawei, Oppo und Xiaomi. Der neue Synaptics-Sensor soll zudem schneller sein als andere biometrische Systeme wie Gesichtserkennung.

Synaptics hat die Massenfertigung der optischen In-Display-Fingerabdrucksensoren der Produktreihe Clear ID FS9500 angekündigt. Die Sensoren wurden nach Herstellerangaben speziell für Smartphones mit rahmenlosen Displays entwickelt. Die jetzt angelaufene Produktion soll demnach für ein kommendes Flaggschiff-Modell eines führenden Top-5-Anbieters gedacht sein.

Clear ID (Bild: Synaptics)Im dritten Quartal wurde die Statistik von Gartner von Samsung, Apple, Huawei, Oppo und Xiaomi angeführt. Davon ausgehend, dass sich Synaptics weder auf Apple, noch auf einen der überwiegend in China agierenden Anbieter wie Oppo und Xiaomi bezieht, könnten also Huawei oder Samsung in Kürze erste Geräte vorstellen, die den Fingerabdruckscanner ins Display integrieren. Vor allem Samsung war in diesem Jahr scharf kritisiert worden, weil es den Fingerabdruckscanner auf die Rückseite des Galaxy S8 platzierte – mutmaßlich, weil kein Produkt wie Synaptics Clear ID zur Verfügung stand.

Der ins Display integrierte Sensor soll mit kalten, trockenen oder auch feuchten Fingern zuverlässig arbeiten. Es soll auch keine Rolle spielen, ob das Gerät in der Hand gehalten wird, abgelegt wurde oder sich in einer Fahrzeughalterung befindet. Zudem verspricht Synaptics, der Sensor entsperre ein Gerät schneller als andere biometrische Sensoren wie Iris- oder Gesichtsscanner.

Die Sicherheit will Synaptics indes mit einer Funktion namens PurePrint verbessern. Dabei soll es sich um eine auf künstlicher Intelligenz aufbauende Anti-Spoofing-Technik handeln, die in der Lage sein soll, echte von gefälschten Fingerabdrücken zu unterscheiden. Neu ist auch eine SecureLink genannte Technik, die das TLS-Protokoll mit einer ECC-Authentifizierung und AES-Verschlüsselung kombiniert.

„Verbraucher bevorzugen die Authentifizierung per Fingerabdruck auf der Vorderseite des Telefons, und da sich die Branche schnell den rahmenlosen OLED-Infinity-Displays zuwendet, ist die natürliche Position des Fingerabdrucksensors im Display selbst“, sagte Kevin Barber, Senior Vice President von Synaptics Mobilsparte. „Die Synaptics Clear-ID-Fingerabdrucksensoren sind schneller, bequemer und sicherer als alternative biometrische Systeme, und diese optische Technologie ist eine wichtige Innovation und Gelegenheit für den Smartphonemarkt.“

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Themenseiten: Authentifizierung, Biometrie, Smartphone, Synaptics

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9 Kommentare zu Synaptics kündigt In-Display-Finderabdrucksensor für kommendes Flaggschiff-Smartphone an

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  • Am 14. Dezember 2017 um 10:26 von Peter Maier

    Willkommen 1984. Totale Überwachung und jeder freut sich drauf…

    • Am 14. Dezember 2017 um 11:58 von smartdata

      Was hat ein ins Display integrierbarer Fingerabdruckscanner mit Überwachung zu tun?

      Ob Apple deshalb auf Face ID setzt? Nach dem Motto „wenn wir es nicht als erstes haben können, dann bei uns gar nicht“?
      Egal, ich hoffe der funktioniert anständig, dann sehen wir vlt. bald ein wirklich vollkommen rahmenloses, notchfreies Smartphone.

      • Am 14. Dezember 2017 um 13:28 von Peter Maier

        Einfach mal über den eigenen Satz nachdenken:
        „Was hat ein ins Display integrierbarer Fingerabdruckscanner mit Überwachung zu tun?“

        • Am 14. Dezember 2017 um 14:43 von smartdata

          Da kann ich noch zehnmal drüber nachdenken… er macht das, was so ein Fingerprintsensor sonst im Homebutton oder auf der Rückseite macht… den Eigentümer verifizieren, da ist kein Unterschied.
          Also, klär mich auf – wo ist die Überwachung (vor allem im Unterschied zu den jetzigen Sensoren)?
          Nur, alls du es noch nicht geschnallt hast, der ist NICHT im gesamten Display.

        • Am 14. Dezember 2017 um 19:16 von Klaus der Skeptiker

          Die Frage ist weniger, ob oder ob nicht Fingerabdruckscanner, sondern die Frage lautet: wie und wo wird der eingescannte Fingerabdruck abgelegt?

          Verschlüsselt im Gerät und / oder als Hash Code, oder ganz normal im Klartext auf dem Gerät, unverschlüsselt oder gar bei Google?

          Ersteres dürfte Datenmissbrauch deutlich erschweren (abgesehen davon, dass Überwachung durch das Bewegungsprofil für Behörden, einen Zugriff auf Mikrofon und Lautsprecher eh kein Problem ist), letzteres dürfte eine Sehr problematisch sein – weniger bzgl. Überwachung, sondern weil ein einmal im Internet angekommener, eindeutig mit einer Person verbundener biometrischer Parameter da nie mehr runterkommt. Der ist verbrannt. Und man hat nicht viele Finger, und Augen erst recht nicht.
          Wenn man das also verwendet, sollte man wissen, wo die Scans bleiben.

          Die Überwachung läuft auf anderen Ebenen ab.

          • Am 15. Dezember 2017 um 7:25 von ckOne

            Aber selbst wenn das Biometrische Merkmal egal ob Finger oder Gesicht auf dem Gerät verschlüsselt abgelegt wird, wenn man einer App von Drittanwendern zugriff auf die Sensoren gibt, kann diese selbst das Biometrische Merkmal abgreifen. Und genau davor hat Snowden gewarnt. Und mit meinem Gesicht bin ich nun mal leichter zu identifizieren als per Fingerabdruck (vom Aufwand her).

          • Am 15. Dezember 2017 um 13:33 von Klaus der Skeptiker

            Snowden hat davor gewarnt, weil die meisten Hersteller Android verwenden, und weil er weiß, wie leichtsinnig viele Hersteller bereits mit Fingerabdrücken umgegangen sind. Da wurden sie teils im öffentlichen Speicherbereich unverschlüsselt als Foto abgelegt.

            Wenn die errechneten biometrischen Daten in einem abgetrennten Bereich verschlüsselt hinterlegt sind, und Drittanbieter eben keinen Zugang (es genügt, wenn man nur einen einzigen Sensor nicht für Dritte freigibt) zu allen Sensoren erhalten, dürfte das Risiko hinnehmbar sein. Und sicherer wäre das dann ebenfalls, Weil das Gesicht komplexer ist als ein Fingerabdruck.

            Wenn aber einfach nur ein Foto vom Gesicht gemacht würde, das dann unverschlüsselt jedem Dritten zur Verfügung stellt, na dann hat man das falsche Produkt gekauft.

            Die Frage ist halt immer (!), wogegen man sich schützen will. Nimmt einen eine Behörde physisch in Gewahrsam, liegen alle biometrischen Daten vor – ob man will oder nicht.

            Will man sich an Geräten autorisieren, dürfte der Aufwand biometrische Daten unberechtigt zu erheben erheblich höher sein als Fingerabdrücke – wenn der Hersteller nicht leichtsinnig ist.

            Alles hilft aber nix, wenn man bei Phishingmails einfach auf den Link klickt.

            Es ist halt immer die Frage, wir man etwas macht – gut oder schlecht. Und Snowden ist ein sehr guter Beobachter, er weiß, dass die meisten das sogar sehr sehr schlecht umsetzen.

            Man schaur einfach auch, wie dilettantisch IoT vorangetrieben wird – Null Sicherheit. Und dabei sind das Sensoren, die man sich in seine Privatgemächer holt.

    • Am 14. Dezember 2017 um 14:04 von Carina Limper

      Ja, Du hast recht, aber nicht JEDE/R hat diesen Knall mitbekommen (Was hat ein ins Display integrierbarer Fingerabdruckscanner mit Überwachung zu tun?). Irgendwann bekommen die Neugeborenen kein blaues oder rosa Bändchen ums Handgelenk, sondern direkt einen Chip implantiert. Darüber freuen sich dann die Eltern, die wissen dann immer wo sich das Kleine gerade befindet, haha – und alle Anderen, die es interessiert – auch!!! p.s. An alle Vollpfosten, die das System dahinter immer noch nicht erkennen bzw. hinterfragen, werdet mal wach!!!

      • Am 14. Dezember 2017 um 14:45 von smartdata

        Ja is klar… ein implantierter Chip und ein Fingerabdrucksensor sind natürlich voll das Gleiche. Tschuldige hatte gerade meine Alukappe nicht auf.

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