Auch Google Home und Amazon Echo anfällig für Bluetooth-Lücke BlueBorne

Google und Amazon haben mit der Verteilung von Sicherheitspatches für ihre intelligenten Lautsprecher Home und Echo begonnen. Sie sollen mehrere weitverbreitete Schwachstellen beseitigen, die seit rund zwei Monaten unter dem Namen BlueBorne bekannt sind. Theoretisch können Angreifer die vollständige Kontrolle über betroffene Geräte übernehmen.

Die insgesamt acht Anfälligkeiten sollen in Milliarden von Telefonen, Tablets und Computern stecken, die über eine Bluetooth-Schnittstelle verfügen. Angreifbar sind sie unabhängig vom Betriebssystem – BlueBorne betrifft Android, iOS, Windows und Linux gleichermaßen.

Entdeckt wurden die Schwachstellen vom Sicherheitsanbieter Armis, der nun darauf hinweist, dass Home und Echo benutzt werden können, um andere Geräte mit Schadsoftware anzugreifen. Allerdings muss sich ein Hacker in Bluetooth-Reichweite befinden, um die Fehler ausnutzen zu können. Eine eigene Bluetooth-Verbindung zu einem anfälligen Gerät muss er jedoch nicht herstellen.

Armis zufolge hat BlueBorne stärkere Auswirkung auf Amazon Echo als auf Google Home. Während das Amazon-Gerät durch einen Kernelfehler eine Steuerung aus der Ferne erlaubt, kann ein Angreifer beim Google Home lediglich eine Kommunikation per Bluetooth verhindern. Google patche nun rund 5 Millionen Home-Geräte, Amazon rund 15 Millionen Echo-Geräte.

In seinem ursprünglichen Advisory hatte Armis die beiden intelligenten Lautsprecher nicht explizit genannt. Es sprach nur allgemein von Internet-of-Things-Produkten mit Bluetooth. Dazu zählen aber zweifelsohne auch Google Home und Amazon Echo.

Die Bluetooth Special Interest Group, die die Bluetooth-Spezifikationen herausgibt, sprach im September von 8,2 Milliarden Bluetooth fähigen Geräten weltweit. Armis bezeichnete unter anderem Samsungs Tizen-Smartwatch Gear S3 sowie die Smart-TVs des Unternehmens als anfällig. Aber auch die meisten Linux-Distributionen und zahlreiche Android-Smartphones wurden inzwischen gepatcht. Apples mobile Geräte sollen indes nur anfällig sein, wenn auf ihnen iOS 10 oder früher ausgeführt wird.

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[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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