Nokia Threat Report: Android-Geräte mit den meisten Infektionen

Bei Geräten mit mobilem Internetzugang fallen Android-Geräte mit 68 Prozent der Infektionen auf. Dafür sorgen vor allem trojanisierte Anwendungen, die aus App Stores von Drittanbietern bezogen wurden. Der offizielle Google Play Store hat seine Sicherheitsvorkehrungen verbessert.

Android-Geräte fallen in mobilen Netzwerken mit den meisten Infektionen auf. Das hat Nokia mit Daten aus Netzwerken ermittelt, die mit seiner Sicherheitslösung NetGuard Endpoint Security geschützt werden. In diese Auswertung flossen mehr als 100 Millionen Geräte weltweit ein, die über einen mobilen Internetzugang verfügen.

Der Nokia Threat Intelligence Report 2017 weist aus, dass infizierte Smartphones in den ersten drei Quartalen des Jahres für rund 72 Prozent aller Infektionen bei Geräten mit mobilem Internetzugang sorgten. Die übrigen betrafen IoT-Geräte sowie Windows-basierte PCs.

Seine Flexibilität macht Android zum bevorzugten Angriffsziel (Bild: Nokia).Seine Flexibilität macht Android zum bevorzugten Angriffsziel (Bild: Nokia).

Allein Android-Geräte trugen mit 68 Prozent zu den Infektionen bei. Das führt Nokia vor allem auf die zunehmende Verbreitung der App Stores zurück, die Drittanbieter neben Googles eigenem Play Store betreiben. In China etwa spielen die Drittanbieter-Stores eine viel größere Rolle als der offizielle App Store.

2016 hatte Android sogar für 74 Prozent der beobachteten Infektionen gesorgt. Windows-Infektionen steigerten sich von 22 Prozent im Vorjahr auf 28 Prozent. Die sonstigen Plattformen einschließlich iOS waren 2017 nur für knapp vier Prozent der Infektionen verantwortlich.

Dem Bericht zufolge kommt Malware ganz überwiegend durch trojanisierte Anwendungen auf Smartphones. Die Nutzer werden durch Phishing, Werbung und andere Social-Engineering-Methoden zu Download und Installation schädlicher Apps bewegt. Die Android-Plattform kommt dabei vor allem ins Visier der Angreifer, weil Android-Anwendungen praktisch von überall bezogen werden können, wenn der Nutzer erst einmal Sideloading zugelassen hat.

Wer das nicht macht und ausschließlich Apps aus dem Play Store bezieht, ist weit weniger gefährdet. Auch wenn immer wieder von trojanisierten Apps berichtet wird, die an den Sicherheitsüberprüfungen des Play Store vorbeikommen, bestätigt Nokia Google, den Schutz vor Malware im Vergleich zu früheren Jahren erheblich verbessert zu haben.

„Google hat mit Google Play Protect ausgezeichnete Arbeit geleistet“, sagte gegenüber ZDNet.com Kevin McNamee, Chef von Nokias Alcatel-Lucent Kindsight Security Labs. Es sei gelungen, die App-Infrastruktur für Android-Geräte gut zu sichern. „Unglücklich ist aber, dass im Android-Umfeld App-Stores von Drittanbietern so verbreitet sind. Fast alle diese Stores müssen ihre Sicherheit auf die Ebene von Google bringen, um die Android-Sicherheit insgesamt zu verbessern.“

ANZEIGE

So lassen sich Risiken bei der Planung eines SAP S/4HANA-Projektes vermeiden

Ziel dieses Ratgebers ist es, SAP-Nutzern, die sich mit SAP S/4HANA auseinandersetzen, Denkanstöße zu liefern, wie sie Projektrisiken bei der Planung Ihres SAP S/4HANA-Projektes vermeiden können.

Die durchschnittliche monatliche Infektionsrate von Android-Geräten in diesem Jahr gibt Nokia mit 0,94 Prozent an. Das liegt etwas über einer Schätzung von Google, wonach im vierten Quartal 2016 auf 0,71 Prozent der Android-Geräte „potentiell schädliche Anwendungen“ installiert waren. Wenn ausschließlich Apps von Google Play bezogen wurden, waren jedoch nur Infektionen auf 0,05 Prozent der Geräte zu verzeichnen.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

Themenseiten: Android, Google, Nokia, Security, Sicherheit, Smartphone

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu Nokia Threat Report: Android-Geräte mit den meisten Infektionen

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *