Categories: Regulierung

EU-Rekordstrafe: Google klagt gegen Kartellurteil

Google hat bei der EU Berufung gegen die Strafe von 2,4 Milliarden Euro eingelegt. Die EU hat den Eingang eines entsprechenden Antrags bestätigt. Die EU hatte Ende Juni den Internetkonzern zu der Strafe verurteilt. Der Suchmaschinenbetreiber habe seine marktdominierende Stellung ausgenutzt, um Wettbewerber aus dem Markt zu drängen. Das Unternehmen habe damit Verbrauchern und anderen Unternehmen geschadet.

Neben der Geldstrafe wurde Google von der EU auch aufgefordert, die bisherige Praxis abzustellen. Dazu hat Google noch bis Ende September Zeit. Die EU bestätigte, dass Google bereits Vorschläge für Korrekturen eingereicht habe. Wie Googles Alternativen aussehen, wurde jedoch nicht bekannt.

Bei der Shopping-Suche soll Google wurden bei Google gebuchte Anzeigen prominenter platziert als andere Suchergebnisse. Weil diese Anzeigen gegenüber den Preisvergleichen von Wettbewerbern höher stufte, sehen die Wettbewerbshüter der EU einen Verstoß gegen Wettbewerbsrecht.

Doch Google weist diese Vorwürfe zurück. Bereits bei der Urteilsverkündung hatte Google angekündigt, gegen diese Entscheidung vorzugehen. Jetzt wurde die Beschwerde eingelegt. Von der EU heißt es dazu: “Die Kommission wird die Entscheidung vor Gericht verteidigen.” Weitere wurde die Berufung nicht kommentiert. Die Beschwerde wird nun vor den Europäischen Gerichtshof verhandelt. Bis hier aber mit einem Ergebnis zu rechnen ist, dürften ein bis zwei Jahre vergehen.

Erst vor wenigen Tagen hatte der EuGH ein Kartellurteil gegen Intel wieder aufgehoben und angeordnet, dass Intels Argumentation gesondert gehört werden müsse. Im Jahr 2009 wurde Intel zu einer Strafe von 1,06 Milliarden Euro verurteilt. In der Urteilsbegründung hatten die Richter erklärt, dass Intels Rabatte per se einen Verstoß gegen den fairen Wettbewerb bedeuten.

Intel hatte die Rabatte nur dann gewährt, wenn Unternehmen wie Dell oder Mediamarkt ausschließlich Intel-basierte Rechner im Programm hatten. Das EuGH aber erklärte, dass Intel geprüft werden müsse, ob tatsächlich dadurch der Wettbewerb eingeschränkt gewesen wäre.

Tipp: Wie gut kennen Sie Google? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Whitepaper

CAD-Daten optimal verwalten: ECM-Lösungen vereinfachen Planmanagement

Wie ECM-Systeme CAD-Prozesse verbessern können, was eine gute ECM-Lösung beim Planmanagement auszeichnet und warum sich nscale CAD als spezialisierte Lösung für das Planmanagement anbietet, erklärt dieses Whitepaper.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

Recent Posts

Jeder zweite hat Probleme mit Internetanbieter

Laut EY haben innerhalb eines Jahres 22 Prozent der Haushalte ihren Provider gewechselt – nirgendwo…

1 Tag ago

Tech-Unternehmen in Deutschland blicken mit Sorge auf die USA

Bitkom-Umfrage zeigt: 78 Prozent befürchten durch Trump-Sieg Schaden für die deutsche Wirtschaft.

1 Tag ago

Support-Ende von Windows 10: Microsoft hält an TPM 2.0 für Windows 11 fest

Der Sicherheitschip ist laut Microsoft eine „Notwendigkeit“. Die Hardwareanforderungen für Windows 11 führen allerdings weiterhin…

2 Tagen ago

IONOS führt Preisrechner für Cloud-Dienste ein

Wer die Cloud-Angebote des IT-Dienstleisters nutzen will, kann ab sofort die Kosten noch vor Bereitstellung…

2 Tagen ago

Jahresrückblick: 467.000 neue schädliche Dateien täglich

Die Zahl der neuen schädlichen Dateien steigt seit 2021 kontinuierlich. 93 Prozent der Angriffe nehmen…

2 Tagen ago

Kaspersky-Prognose: Raffiniertere Deepfakes und mehr Abo-Betrug

Die zunehmende KI-Verbreitung erschwere die Erkennung von Fälschungen. Gleichzeitig begünstige der Abo-Trend das Aufkommen neuer…

3 Tagen ago