Kaspersky Lab will die Klagen zurückziehen, die das IT-Sicherheitsunternehmen bei Kartellbehörden in Russland, der EU-Kommission und Deutschland wegen unfairer Wettbewerbspraktiken gegen Microsoft eingereicht hat. „Es gibt keine weitere Forderungen mehr, die Microsoft erfüllen muss“, heißt es in einer kurzen Mitteilung des russischen IT-Anbieters.
Gegenstand der Beschwerden war vor allem die Art und Weise, wie Microsoft Sicherheits-Updates verteilt. Diesen Prozess will das Unternehmen nun „aufgrund von Rückmeldungen von Partnern“ ändern, wie es in einem Blog mitgeteilt hat. Eine Klage gegen Microsoft wegen Bündelung von Defender an Windows 10 hatte Kaspersky bereits im April diesen Jahres zurückgezogen.
Kaspersky hatte im ZUge der diversen Kartellbeschwerden vor allmen bemängelt, dass in Windows 10 Sicherheits-Software von unabhängigen Drittanbietern – also nicht nur Kaspersky – unfair behandelt werde. Microsoft bevorzuge stattdessen die eigene Sicherheitslösung Windows Defender. Beispielsweise seien beim Upgrade auf Windows 10 Sicherheitslösungen von Drittanbietern deinstalliert und Nutzer ermuntert worden, Defender zu installieren.
Kleine und mittlere Unternehmen leiden vor allem unter den Ausfallzeiten. Das geforderte Lösegeld spielt eine geringere Rolle und wird auch meistens nicht gezahlt. 34 Prozent der deutschen KMU wurden innerhalb eines Jahres Opfer von Ransomware.
Der von Windows Defender gewährte Schutz reiche jedoch bei weitem nicht an das Niveau anderer Sicherheitssoftware heran, hatte Kaspersky kritisiert. Microsoft konterte die Vorwürfe, indem es erklärte, es gehe ihm vor allem um den Schutz der Nutzer. Außerdem präsentierte es diverse Untersuchungen zur Effizienz von Windows Defender. Dazu gehörten etwa Berichte, wie das Tool Ransomware aufspürt, wie die Unternehmensvariante Windows Defender ATP auch Cyberangriffe gegen Firmen verhindert oder Darstellungen, die belegen sollten, dass Windows Defender durchaus ein komplettes Security-Werkzeug ist.
Microsoft versichert nun, dass es künftig im Vorfeld von Software-Updates enger mit Antiviren-Herstellern kooperieren will. So sollen Kompatibilitätsprobleme bereits im Vorfeld ausgeräumt werden. Zudem will Microsoft es Sicherheitsherstellern erlauben, eigene Mitteilungen und Warnungen an die Nutzer zu übermitteln, wenn eine Lizenz oder ein Abonnement ausläuft. Und schließlich sollen die Hersteller von Antivirensoftware künftig durch Microsoft besser und transparenter zu anstehenden Updates und über neue Releases informiert werden.
[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]
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