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Echtzeit-Verkehrsdaten: Here ermöglicht Datenaustausch zwischen Autoherstellern

Der Kartendienst Here will verbesserte Echtzeit-Verkehrsdaten sammeln und auswerten, die von verbundenen Fahrzeugen verschiedener Hersteller kommen. Die erfassten Sensordaten sollen für genauere Verkehrsinformationen auf allen Straßentypen und insbesondere auf Hauptverkehrsstraßen sorgen. Auch der Verkehr auf verschiedenen Fahrspuren könnte damit präziser erfasst werden. Sensoren für scharfes Abbremsen sollen die Erkennung gefährlicher Situationen verbessern, um hilfreiche Sicherheitswarnungen auszugeben.

Die Daten kommen zunächst von Fahrzeugen der Marken Audi, BMW und Mercedes-Benz. Wie schon im letzten Jahr angekündigt, sollen sie über einen gemeinsamen Dienst namens Open Location Platform Daten über Verkehrsfluss, Baustellen, Hindernisse, Straßenzeichen und verfügbare Parkplätze austauschen. Das früher von Nokia betriebene Here wurde für insgesamt 2,8 Milliarden Euro von einem Konsortium erworben, an dem die drei Autohersteller beteiligt sind. Inzwischen zählen auch Intel sowie chinesische Investoren zu den Teilhabern.

Weitere Hersteller könnten schon bald hinzukommen, wie Manager Magazin berichtete. Demnach will der Autozulieferer Continental 8 bis 10 Prozent der Anteile übernehmen. Auch Verhandlungen mit Ford seien schon weit fortgeschritten, weitere Interessenten seien Renault-Nissan sowie Toyota.

Auch an den Verkauf der Services ist gedacht, wie TechCrunch ausführt. Als Kunden infrage kämen etwa die Betreiber von Fahrassistenzsystemen, Fahrdienste wie Uber, städtische Verkehrsbetriebe, Stadtplaner, Logistikunternehmen sowie Firmen, die an Technologien für selbstfahrende Autos arbeiten.

Here-Manager Alex Gordy will die neuen Echtzeit-Services in einem größeren Zusammenhang sehen. Es zeichne sich eine völlig neue Wettbewerbssituation ab, nachdem in den letzten Jahren Smartphone-Anwendungen die in Fahrzeugen fest eingebauten Dienste überflügelten mit innovativen Services für Verkehr und Navigation. Nun wende sich das Blatt wieder und eröffne den Autoherstellern ein neues Spielfeld. Sie könnten jetzt aufgrund von mehr verfügbaren Daten die bessere Nutzererfahrung bieten.

Mit zunehmend genauen Sensordaten erwartet Here zudem, dass seine Services die Entwicklung teilautonomer und schließlich selbstfahrender Autos vorantreiben. „Die Entwicklung hin zu autonomen Fahrzeugen führt zu mehr verbundenen Fahrzeugen“, schreibt Gordy. „Damit werden mehr Sensoren genutzt, und bessere Daten werden die Fähigkeiten von Autos ausweiten. Während unsere bisherigen Daten und Services autonome Fahrzeuge noch nicht voll unterstützen können, tragen dieser und weitere Releases wesentlich zur nächsten Entwicklungsphase und einer autonomen Zukunft bei.“

ZDNet.de Redaktion

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