Microsoft übertrifft die Erwartungen im vierten Fiskalquartal

Microsoft hat die Bilanz für das vierte Fiskalquartal 2017 vorgelegt. Zwischen April und Juni setzte der Softwarekonzern demnach 24,7 Milliarden Dollar um, was einem Wachstum von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Der Nettogewinn nach GAAP kletterte sogar um 109 Prozent auf 6,5 Milliarden Dollar. Ohne einmalige Belastungen lag der Bruttogewinn bei 0,98 Dollar je Aktie. Damit übertreffen beide Kategorien die Erwartungen von Analysten.

Sie hatten einen Überschuss von 0,71 Dollar je Aktie bei Einnahmen von 24,3 Milliarden Dollar vorausgesagt. Als Folge stieg der Preis der Microsoft-Aktie im nachbörslichen Handel gegenüber dem Schlusskurs von 74,22 Dollar vorübergehend auf 77,03 Dollar. Bis zum Abend pendelte sich der Kurs jedoch bei 74 Dollar ein, was sogar 0,3 Prozent unter dem gestrigen Schlusskurs liegt.

Das deutliche Wachstum gegenüber dem Vorjahresquartal begründete CEO Satya Nadella mit „Innovationen über alle Cloud-Plattformen hinweg“. „Kunden wenden sich an Microsoft und unser blühendes Partner-Ökosystem, um ihre eigene digitale Transformation zu beschleunigen und neue Möglichkeiten im Zeitalter der intelligenten Cloud zu schaffen.“

Der Geschäftsbereich Intelligent Cloud setzte 7,4 Milliarden Dollar um (plus 11 Prozent). Der Azure-Umsatz erhöhte sich sogar um 97 Prozent, während die Einnahmen aus dem Verkauf von Enterprise Services um 3 Prozent zurückgingen.

Die More Personal Computing Group nahm 8,8 Milliarden Dollar ein, 2 Prozent weniger als vor einem Jahr – „in erster Linie durch geringere Smartphoneumsätze“, heißt es in einer Pressemitteilung von Microsoft. Die Windows-OEM-Umsätze erhöhten sich um ein Prozent und der Bereich Windows Commercial Products und Cloud-Services verbesserte sich um 8 Prozent.

Microsoft verdoppelt seinen Gewinn im Fiskaljahr 2017 auf rund 6,5 Milliarden Dollar. Der Umsatz verbessert sich um 9 Prozent auf 24,7 Milliarden Dollar. Wichtigster Wachstumsmotor ist das Cloud-Geschäft. Der Azure-Umsatz erhöht sich sogar um 97 Prozent (Grafik: Statista).

Die Surface-Sparte musste indes einen Umsatzrückgang von 2 Prozent hinnehmen. Positiv entwickelte sich die Suchsparte, deren Werbeeinnahmen 10 Prozent höher ausfielen als vor einem Jahr. Die Gaming-Sparte steigerte ihren Umsatz um 3 Prozent, wobei eine starke Nachfrage nach Xbox-Software und –Services eine schwache Nachfrage nach Xbox-Hardware ausglich.

Die Productivity and Business Processes Group meldete ein Umsatzplus von 21 Prozent auf 8,4 Milliarden Dollar. Office-365-Abonnements für Firmenkunden spülten 43 Prozent mehr Umsatz in Microsofts Kasse. Zudem erhöhte sich die Zahl der Verbraucher mit Office-365-Abonnement auf 27 Millionen. Die Dynamics-Produkte und –Clouddienste legten um 7 Prozent zu. Auch hier war das Cloudangebot Dynamics 365 mit einem Plus von 74 Prozent der eigentliche Wachstumsmotor. LinkedIn trug zudem 1,1 Milliarden Dollar zum Konzernergebnis bei.

Das Geschäftsjahr 2017 schloss Microsoft mit einem Umsatz von 96,6 Milliarden Dollar (plus 5 Prozent) und einem Gewinn von 25,9 Milliarden Dollar (plus 26 Prozent) ab.

Im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2018 rechnet Microsoft nun mit einem Umsatz zwischen 23,6 und 24,3 Milliarden Dollar. Dem sollen operative Kosten von bis zu 8,7 Milliarden Dollar gegenüberstehen. Im ersten Fiskalquartal 2017 wies die Bilanz Einnahmen von 22,3 Milliarden Dollar aus.

Microsoft mit Stellenabbau

Trotz der guten Geschäftszahlen plant Microsoft einen Abbau von Arbeitsplätzen. In Deutschland sind davon 10 Prozent aller Arbeitsplätze betroffen. Betriebsbedingte Kündigungen wird es jedoch nicht geben, die Stellen sollen aber durch die neue Struktur des Konzerns überflüssig werden. Nicht alle 270 davon betroffenen Mitarbeiter sollen gezwungen sein, den Konzern zu verlassen, wohl aber ihre Mehrheit. Es ist ihnen möglich, sich intern neu zu bewerben. Darüber hinaus gibt es ein Programm für freiwilliges Ausscheiden, für das Abfindungen von bis zu 2,2 Monatsgehältern für jedes Jahr der Beschäftigung im Unternehmen in Aussicht stehen.

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[mit Material von Stephanie Condon, ZDNet.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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