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Nextcloud 12 soll besser skalieren

Der ownCloud-Fork Nextcloud steht in der finalen Version 12 mit neuen Features, Fehlerbehebungen und Sicherheitsverbesserungen bereit. Darüber hinaus soll die neue Architektur die Skalierbarkeit um mehrere Größenordnungen erhöhen und zugleich die Kosten bei mittleren und größeren Bereitstellungen verringern. Die ersten Komponenten der als Global Scale bezeichneten Architektur bringt Nextcloud 12 mit – und in den nächsten Monaten soll sie weiter ausgebaut werden.

Schon die gesteigerte Performance von Nextcloud 11 erlaubte Installationen mit bis zu Zehntausenden Nutzern, aber bei höheren Anforderungen wurde es nicht nur schwierig, sondern auch exponentiell kostspieliger. Mit Global Scale will Nextcloud nun eine bis zu neunstellige Zahl von Nutzern unterstützen, während die Kosten überschaubar bleiben.

Nextcloud Global Scale hebt die bisherige Erfordernis gemeinsamer Komponenten wie Load Balancer, Datenbank, Storage und Cache auf. Sie setzt mehrere unabhängige, als Nodes bezeichnete Applikationsserver ein, die auf kostengünstiger Standard-Hardware laufen. Die einzelnen Nodes können sich in verschiedenen Rechenzentren befinden und so klein oder groß wie eine gegenwärtige Nextcloud-Instanz sein. Sie nutzen zentrale Anmeldung und zentrale Authentifizierung. Die Nodes sind mit Standard-Technologie wie Docker-Containern zu verwalten, um Bereitstellung und Wartung zu vereinfachen.

Der Global Site Selector (GSS) dient als zentrale Instanz, auf die der Nutzer bei seiner ersten Anmeldung zugreift. Der GSS ermittelt über den Lookup-Server die Node des Nutzers und leitet ihn zum richtigen Hostnamen weiter. Der Balancer läuft auf einer dedizierten Maschine und überwacht die verschiedenen Nodes sowie ihre Nutzung von Storage, CPU, RAM und Netzwerk. Er kann die Migration von Nutzerkonten auf andere Nodes einleiten, wenn Daten des Lookup-Servers das aus geschäftlichen oder rechtlichen Gründen vorsehen.

Ein Whitepaper erläutert die Global-Scale-Architektur im Detail. Nextcloud-Gründer Frank Karlitschek führt in einem Blogeintrag die Ziele der Architektur näher aus.

Nextcloud 12 will außerdem die Zusammenarbeit fördern und integriert neue Features für Echtzeit-Kollaboration und Kommunikation. Verbesserungen erfahren die Funktionen für Filesharing und Benachrichtungen. Die Circles-App bringt elementare Fähigkeiten für private Soziale Netze. Die Nutzer können damit eigene Gruppen schaffen und Dateien innerhalb dieser Gruppen teilen.

Mit der Version 12 verspricht Nextcloud weiter gehärtete Sicherheit durch neue und verbesserte Funktionen. Sein Prämienprogramm belohnt weiterhin die Meldung von Schwachstellen mit bis zu 5000 Dollar. Vor Kurzem stellte Nextcloud einen Online-Sicherheitsscan für Server bereit. Der Private Cloud Security Scanner informiert Betreiber über Sicherheitslücken, unsichere Einstellungen oder veraltete Software.

ZDNet.de Redaktion

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