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Facebook schließt Oculus Story Studio

Facebook macht überraschend das vor gut zwei Jahren gegründete Oculus Story Studio dicht, mit dem es beispielhaft Virtual-Reality-Inhalte schaffen wollte. Alle laufenden Projekte des Studios werden eingestellt. Den 50 Mitarbeitern wird empfohlen, sich für andere Stellen bei Oculus zu bewerben, dem Hersteller der VR-Brille Oculus Rift.

Oculus Rift (Bild: Oculus VR)

Die Produktionen fanden durchaus Anklang. Der animierte VR-Kurzfilm „Henry“, der von einem niedlichen Igel handelte, gewann sogar einen Emmy Award als außergewöhnliches „Original Interactive Program“. In diesem Jahr kam mit „Dear Angelica“ die bislang ehrgeizigste Virtual-Reality-Produktion des Studios heraus.

Zuletzt hatten die kreativen Macher sich in 3D-Comics versucht und eine Kollektion von VR-Comics auf dem Tribeca Film Festival vorgestellt. Jetzt ist fraglich, ob diese auch wie geplant später in diesem Jahr veröffentlicht werden. Es wird wohl auch nichts mehr aus dem jüngsten Projekt, einer VR-Adaption von Neil Gaimans Kinderbuch „The Wolves in the Walls“.

Facebook will aber weiter VR-Produktionen fördern, beteuert in einem Blogeintrag Jason Rubin, der bei Oculus als Vizepräsident für Inhalte zuständig ist. „Nun schlagen wir das nächste Kapitel kreativen Schaffens der VR-Entwicklung auf, in der neue Schöpfer in der Erwartung von Akzeptanz und Wachstum in den Markt eintreten“, schreibt er. „Wir haben darüber nachgedacht, wie wir unsere Mittel am besten einsetzen, um Einfluss auf das Ökosystem zu nehmen. Nach sorgfältiger Überlegung haben wir entschieden, den Schwerpunkt von der internen Entwicklung von Inhalten auf die Unterstützung von mehr externer Produktion zu verlagern.“

Im letzten Jahr hatte sich Oculus bereits festgelegt, zusätzlich 250 Millionen Dollar zur Förderung von VR-Inhalten durch Entwickler rund um die Welt einzusetzen. Damit wurden insbesondere Computerspiele gefördert. Jetzt sollen 50 Millionen Dollar aus dieser finanziellen Verpflichtung herausgelöst werden für mehr erfahrbare VR-Inhalte, die nichts mit Spielen zu tun haben. „Dieses Geld wird direkt an Künstler gehen, um zur Starthilfe der innovativsten und bahnbrechendsten VR-Ideen beizutragen“, so Rubin.

Facebook übernahm Oculus 2014 für rund zwei Milliarden Dollar und gewährte dem Unternehmen zunächst reichlich Unabhängigkeit. In den letzten Monaten aber zog die Mutterfirma die Zügel an und degradierte den früheren Oculus-CEO Brendan Iribe. Im Januar bestellte es den ehemaligen Google- und Xiaomi-Manager Hugo Barra zum Leiter seiner Virtual-Reality-Sparte, der als Vice President of Virtual Reality zugleich auch für das Oculus-Team verantwortlich wurde.

Im Februar kam die Frage auf, ob der Oculus-Hype bereits nachlässt, nachdem Facebook zahlreiche VR-Demo-Stände schloss. Die Verkaufsberater beim US-Elektronik-Filialisten Best Buy berichteten von schwachem und weiter nachlassendem Interesse. Mangels Nachfrage sei es an manchen Tagen zu keiner einzigen Demonstration des Virtual-Reality-Headsets gekommen.

Als Oculus vor einem knappen Jahr mit der verzögerten Auslieferung seines Rift-Headsets für 599 Dollar begann, konnte die VR-Brille nur teilweise überzeugen. Die ersten Tester lobten Design und Produktqualität, sahen die versprochene leuchtende Zukunft von Virtual Reality aber noch in weiter Ferne. Verbreitete Kritik fand der im Vergleich zu konkurrierenden Produkten hohe Preis, zumal das Headset nur zusammen mit einem High-End-PC zu nutzen sei. Nicht zuletzt bemängelten sie die begrenzte Auswahl von Spielen und Apps.

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ZDNet.de Redaktion

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