LovxCrypt: Cylance meldet neue Ransomware-Variante

Es handelt sich um eine neue Variante der 2015 entdeckten Ransomware CrypVault. Wie der Vorläufer beruht LovxCrypt schlicht auf Windows-Scriptsprachen. Das erleichtert die Schaffung neuer Varianten für Angreifer, die "niedrig hängende Früchte pflücken" wollen.

Die Sicherheitsfirma Cylance berichtet von einer neuen Variante der im April 2015 erstmals aufgetauchten Ransomware CrypVault. Die beschriebenen Angriffe mit LovxCrypt erfolgen mit einem E-Mail-Anhang, bei dem es sich angeblich um den Lebenslauf eines Bewerbers handelt. Eine solche Verbreitungsmethode, auch wenn sie längst nicht mehr originell ist, kann offenbar immer wieder zu Infektionen in Unternehmen führen.

Ransomware (Bild: Shutterstock)

Auch LovxCrypt als neue Variante widersetzt sich dem aktuellen Trend von zunehmend komplexer Ransomware. Schon CrypVault beruhte schlicht auf Windows-Skriptsprachen. Für Cyberkriminelle ist es daher relativ leicht, durch geringfügige Veränderungen des Codes neue Varianten zu schaffen. „Wie üblich sehen wir Angreifer, die niedrig hängende Früchte pflücken wollen – mit ein wenig einfachem Code, um schnelles Geld zu machen“, kommentiert das Cylance Threat Guidance Team in einem Blogeintrag.

Die Spam-E-Mail transportiert LovxCrypt über ein angehängtes ZIP-Archiv, das eine Datei mit der Endung .CHM enthält. Das bezeichnet ein Format Microsofts für Windows-Hilfedateien. CHM-Dateien sind wiederum komprimierte Archive, die ihrerseits verschiedene Dateien enthalten können. Auf einen Doppelklick hin kann eine CHM-Datei JavaScript, VBScript und ein PowerShell-Script ausführen. Da es außerhalb des Browsers läuft, greifen wesentliche Sicherheitsvorkehrungen für die Scripts nicht, was die Beliebtheit dieses Formats bei Malware-Autoren erklärt.

Wie schon beim früheren CrypVault ist die Hauptkomponente eine Windows-Batchdatei, die alle Aktivitäten der Schadsoftware steuert. Dazu gehört die Konfiguration der GnuPG-Umgebung für die Verschlüsselung aller wesentlichen Dateien auf dem Computer des Opfers. Die Batchdatei fällt laut Cylance außerdem durch eine Art von Spaghetti-Code auf, der die Analyse erschweren soll. Selbst zufällige Zeichenfolgen seien mit enthalten, die mit der Aufgabe des Codes überhaupt nichts zu tun hätten. Sie dienten nur dazu, die Erkennung durch herkömmliche Antivirus-Signaturen zu vermeiden.

Nach der Verschlüsselung erzeugt die Ransomware eine Lösegeldforderung. Jeder Klick auf eine der verschlüsselten Dateien, die jetzt mit der Endung .LOVX versehen sind, präsentiert dem Opfer die Erklärung der Erpresser, dass er einen Schlüssel für die Dechiffrierung seiner Dateien benötigt.

„Wie wir gezeigt haben, ist eine funktionierende und effektive Ransomware wie LovxCrypt leicht zu schaffen durch die alleinige Kombination von Skriptsprachen sowie bekannten Verschlüsselungstools wie GnuPG“, schließen die Sicherheitsexperten aus ihrer Analyse. „Wir erwarten, künftig noch mehr davon zu sehen.“

Cylance bietet mit Protect einen Malwareschutz der „nächsten Generation“ an, der auf maschinellem Lernen basiert. Protect wurde demnach trainiert mit den „DNA-Markers von einer Milliarde bekannt bösartiger und einer Milliarde bekannt harmloser Dateien“. Bisherige Investitionen messen dem Unternehmen einen Wert von einer Milliarde Dollar zu. Wettbewerber werfen der Sicherheitsfirma allerdings vor, mit vorgetäuschter Malware um Kunden zu werben und unabhängige Tests zu verhindern.

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